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Chilliges Chalkidiki

  geschrieben von Kerstin Neubauer

Segeln in der Karibik Griechenlands

Der Begriff Geheimtipp wird im Zusammenhang mit Urlaubszielen gern mal inflationär verwendet. Auf das nördlichste Revier Griechenlands trifft er zu 100% zu. Das Segelrevier rund um die Halbinsel Chalkidiki ist das unbekannteste der 8 Segelreviere Griechenlands. Dabei ist es in Küstenkilometern gemessen das weitläufigste. Drei grüne, bergige „Finger“, im Volksmund auch Dreizack des Poseidon genannt, ragen jeweils gut 25sm weit in die Ägäis hinein und bilden mit ca. 550 km den längsten Küstenabschnitt Griechenlands.

Die Westseite ist flach. Der höchste Punkt Kassandras ist gerade mal 353m hoch. Im Osten bildet der heilige Berg Athos mit 2.033m den höchsten Punkt der Halbinsel.

 

Katamaran in der Bluw Lagoon auf türkisfarbenen Wasser.
Chalkidiki wird als Karibik Griechenlands bezeichnet. Buchten und Ankerplätze wie die Blue Lagoon gibt es insbesondere um Sithonia zu Dutzenden.

Segler können in diesem Revier jenseits der gewöhnlichen Pfade reichlich Strecke zurück legen. Oder sich gemütlich im Toronischen Golf zwischen den Landzungen Kassandra und Sithonia sowie dem Singitischen Golf zwischen Sithonia und Athos treiben lassen. Sportliche Segler beziehen die nördlichen Sporaden in den Törn mit ein. Langfahrten-Segler nutzen die nördlichste Ausgangsposition, um nahezu meltemi-frei weiter südlicher in die Ägäis zu gelangen. Unabhängig der persönlichen Intention: Wer einmal abseits der Standard-Reviere segeln und deren saisonalem Trubel entgehen möchte, ist hier genau richtig.

Wir haben das verträumte, dennoch lebendige Revier bereist. Wir beschreiben, was die Faszination an diesem Revier ausmacht, wo die schönsten Spots sind und welche Herausforderungen Segler in Chalkidiki erwarten und weswegen man trotz aller Überschaubarkeit sehr achtsam sein muss.

Die drei Finger Chalkidikis und ihre Highlights

Fische aus Holz verzieren eine weiße Holzwand. Darunter die Bezeichnung der Fischart.

Über das Segelrevier Chalkidiki: Abwechslung und Vielfalt

Chalkidiki ist nicht nur aufgrund seiner topografischen Beschaffenheit unverwechselbar. Es ist ein unikates Revier Griechenlands, dass so viel Abwechslung zu bieten hat, dass man auch nach einem zweiwöchigen Törn das Gefühl hat, nur einen kleinen Ausschnitt erfahren zu haben. Wiederzukommen entwickelt sich zu einem dringenden Bedürfnis.

Chalkidiki ist das grünste griechische Revier. Im Gegensatz zum Süden, wo die Landschaft durch karge Feldformationen besticht, fällt die Halbinsel aus dem klassischen Raster. Chalkidiki ist dicht bewaldet. Pinien, Oliven- und Haselnussbäume sowie Eichen und Pappeln erstrecken sich teilweise bis zu den feinsten Sandstränden. Es wird behauptet, dass sie zu den schönsten Griechenlands gehören.

Segelyacht im Sonnenuntergang in einer Sandbucht vor Anker liegend.
Segler profitieren in puncto Infrastruktur von der Beliebtheit Chalkidikis bei den Touristen. In den schönen Sandbuchten liegt man abends meist allein.

Landschaftlich erwartet Segler also eine harmonische Kombination aus grünem, mediterran-bewaldeten und blühendem Land, Sandstränden mit glasklarem Wasser vor sanften Hügeln und Steilküsten. Der landschaftliche Vergleich mit der Karibik liegt nahe. Die Entfernungen sind allerdings deutlich kürzer als in manch karibischem Revier. Innerhalb weniger Seemeilen wechseln sich einsame Ankerbuchten, kleine Hafenstädtchen, belebte Badebuchten mit Tavernen und einsame Ankerplätze ab. Die nach dem gleichnamigen Berg benannte Halbinsel Athos - Heiliger Berg - stellt ein Unikum dar. Sie ist eine orthodoxe Mönchsrepublik, die im Jahre 972 gegründet wurde und seit 1927 zwar dem griechischen Souverän angehört, jedoch einen autonomen Status innehat.

 

Kloster vor grünbewaldeten Hügeln. Aufnahme von Athos von der Wasserseite.
Athos ist eine hügelige, dicht bewaldete Halbinsel. Im Süden thront der Heilige Berg, nachdem dieser dritte Finger benannt ist. Betreten ist schwierig, aber vom Wasser aus können spektakuläre Eindrücke gesammelt werden.

Segler profitieren von der Beliebtheit, die Chalkidiki bei Landurlaubern genießt. Die Halbinseln gehören zu beliebtesten Ferienregionen des Landes und ist dementsprechend gut erschlossen. Insbesondere auf Kassandra und Sithonia befinden sich unzählige Ferienanlagen. Die berühmteste ist die historische Hotelanlage von Porto Karras auf Sithonia. Wasserseitig betrachtet keine Schönheit, die Lage jedoch erstklassig. Urlauber schätzen die Möglichkeit, aktiven Badeurlaub zu verbringen. Zahlreiche Wander- und Fahrradrouten durch das fruchtbare Hinterland laden zu Aktivitäten ein, die sauberen Strände sind perfekt geeignet für einen ausgedehnten Entspannungstag. Beides können auch Charterurlauber in Anspruch nehmen.

Gastronomisch wird ein sehr breites Spektrum geboten. Moderne Restaurants, klassische Tavernen und rummelige Beachbars versorgen Segelurlauber mit landestypischer Küche in unterschiedlichen Interpretationen und Preisklassen. Eins haben sie gemeinsam: Überall empfängt die Gäste das unverwechselbare griechische Flair und die herzliche, offene Gastfreundschaft.

Fische in Plastikwannen an einem Marktstand. Die Schilder bezeichnen auf Griechisch die Fischart und den Preis.
Die hervorragende Wasserqualität und der gelebte Naturschutz ermöglichen lokalen Fischfang. Auf dem Markt - hier in Neas Marmaras - können Segler fangfrischen Fisch erwerben.

Der Tourismus ist nicht die einzige Einnahmequelle der Region. Chalkidiki ist sehr fruchtbar. Kultur- und Nutzpflanzen gedeihen hier prächtig. Bekannt ist Chalkidiki für seine Oliven- und Olivenölproduktion sowie seine Weine.

Das Meer ist äußerst sauber und so sind während des Törns Begegnungen mit Delfinen keine Seltenheit. Mit etwas Glück und Geduld lässt sich hier auch der eigene Fisch fürs Abendessen an Bord fangen.

Die Windverhältnisse sind moderat und erreichen nur selten Starkwindniveau, was die Törnplanung sehr entspannt macht. Vielmehr stehen Segelurlauber vor der Qual der Wahl, welchen schönen Ort sie während des Törns nicht anlaufen. Einige Highlights, die Sie auf keinen Fall verpassen sollten, stellen wir Ihnen vor.

Gut zu wissen

In Chalkidiki befinden sich die meisten Strände Griechenlands, die mit einer „Blue Flag“, die für sauberes Wasser, saubere Strände und weitere ökologische Kriterien vergeben wird, ausgezeichnet sind.

Goldene Mitte: Sithonia

Der Törn beginnt mittendrin, genauer auf dem mittleren der drei Finger. Ausgangshafen für ein Segeltörn in Chalkidiki ist in der Regel Nikiti im Nordwesten von Sithonia. Vom Flughafen Thessaloniki sind es gut 80 Autominuten. Über den Vercharterer Albatross Yachting kann bequem ein Transfer-Service organisiert werden. Mit einem Zwischenstopp kann bereits unterwegs in einem gut sortierten Supermarkt der Einkauf erledigt und der Proviant gleich mit an den Steg gefahren werden.

Segelyachten im Hafen von Nikiti an einem Pier befestigt.
Nikiti ist der Ideale Ausganghafen für einen Chalkidiki-Törn. Hier kann der Urlaub gleich beginnen: Der gleichnamige Ort liegt fußläufig um die Ecke. Ebenso ein schöner Strand.

Nikiti ist ein Badeort in Laufweite der Marina. Hier gibt es ebenfalls Einkaufsmöglichkeiten sowie einige einladende Tavernen an der Promenade. Die meisten Geschäfte befinden sich an der Hauptstraße sowie an der Straße zur Marina. Längere Wartezeiten am An- bzw. Abreisetag können sehr bequem am langen Strand von Nikiti überbrückt werden.

Sithonias Westseite

Motoryacht während des Anlegemanövers an einer Kaimauer.
Nach der Zerstörung des Wellenbrecherpontons bleiben aktuell nur wenige Liegeplätze für größere Yachten am Steinpier.

Unweit des Ausgangshafens befindet sich weiter südlich das Hafenstädtchen Neos Marmaras. Grundsätzlich ein idealer Ort für den ersten bzw. letzten Abend an Bord. Allerdings: Der – schon länger baufällige - Wellenbrecherponton von Neos Marmaras wurde im Winter 2023/24 von einem Sturm endgültig zerstört, was die Liegemöglichkeiten im Hafen selbst aktuell stark einschränkt.

Mit etwas Glück können Segler am westlichen Steinpier festmachen, sollten dabei auf jeden Fall gut Ausschau nach den Unterwasserfelsen halten. Die Stege im hinteren Teil des Sporthafens sind für Charteryachten ungeeignet. Es wird hier schnell flach. Der mittlere und östliche Pier bieten aufgrund des regen Fährbetriebs keine Anlegemöglichkeiten.

 

Alternative: Westlich von der Hafenstadt befindet sich der Campingplatz Marmaras in einer hübschen Badebucht, die auch zum Ankern geeignet ist. Von hier aus gelangt man zu Fuß oder per Taxi ins Dorf sowie nach Parthenonas.

Neos Marmaras wurde bereits von den Byzantinern als Naturhafen genutzt. Mittlerweile hat sich das ursprünglich kleine Dörfchen zu einem ein bei Touristen sehr beliebten Örtchen entwickelt. Hier flaniert man abends gern auf der Promenade an Geschäften, Souvenirläden, Eisdielen und Obstständen vorbei, auf der Suche nach der passenden Taverne oder schicken Restaurant.

 

Blick über das Hafenbecken von Neos Marmaras in Abendstimmung.
Die Promenade rund rund um den Hafen bietet einen schönen Blick. Im Ort lohnt sich ein Bummel durch die Geschäfte. Dabei kann man gleich nach der passenden Taverne Ausschau halten.

Einmal in der Woche findet unten am Hafen ein großer Wochenmarkt statt. Wer Glück hat, im Hafen liegen zu können und die Marktzeit erwischt, kann sich nicht nur mit frischen Lebensmitteln eindecken, sondern auch gleiche einige Mitbringsel für die Lieben daheim erstehen. In Neos Marmaras gibt es zahlreiche Ferienunterkünfte. Urlauber brechen von hier aus zu ausgedehnten Wander- oder Fahrradtouren auf einer der zahlreichen Routen ins grüne Hinterland auf. Auch für Yachturlauber ist der Landausflug empfehlenswert und eine schöne Abwechslung zum Bordleben.

Aussichtsreich: Parthenonas

Highlight für jeden Besucher ist ein Ausflug nach Parthenonas, ein kleines, idyllisches Bergdörfchen oberhalb von Neos Marmaras. Von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick über das Meer und die fruchtbaren Täler. Die rund 5km können sportlich zu Fuß bergan bezwungen oder gemütlich mit einem Taxi gefahren werden.

 

Ausblick von einem Berg über das grüne Tal bis hin zum hellblauen Meer.
Das malerische Bergdorf Parthenonas bietet einen spektakulären Ausblick. Die Touristen kommen in der Regel am Abend, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Tagsüber ist der Blick ebenfalls sehr schön und man hat den idyllischen Ort ganz für sich allein.

Das Dorf Parthenonas, dessen Geschichte bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht, war einst verlassen. In der 70er Jahren wurde es wiederentdeckt und wiederbelebt. Die Häuser wurden renoviert, die alte Architektur dabei erhalten. Über altertümliches Kopfsteinpflaster bummelt man gemütlich zwischen den liebevoll dekorierten Steinhäusern bergan bis zu höchsten Punkt. Dort gibt es einige Tavernen, die zum Sonnenuntergang stark besucht sind. Es ist ein atemberaubender Anblick, wenn die Sonne am westlichen Horizont im weiten Meer versinkt.

Hauswand eines kleines griechischen Cafes mit einem bepflanzten Tonkrug.
Im Cafe am Ortseingang von Parthenonas werden die Gäste herzlich empfangen und mit frisch zubereiteten Speisen von der Chefin selbst verwöhnt.

 

Unser Geheimtipp für den Besuch von Parthenonas: An der Westseite von Sithonia gibt es zahlreiche einsame Ankerbuchten, die Seglern einen ebenso unverstellten, gleichwohl viel privateren Ausblick auf den Sonnenuntergang bieten.

Wenn Sie beim Besuch Parthenonas antizyklisch unterwegs sind, können Sie tagsüber das byzantinische Dörfchen ebenfalls sehr privat, d.h. ohne weitere Touristen, besuchen.

An der ersten Kehre vor dem Ortseingang befindet sich ein süßes Café, das zu einer Pension gehört. Hier können Sie abseits des Trubels nach der Besichtigung ein liebevoll und aus frischesten Zutaten zubereitetes Frühstück oder Snack einnehmen.

Schildkröteninsel

Die Insel Keylyfos, die von Weitem aussieht wie eine Schildkröte, im Abendlicht aufgenommen.
Die Schildkröteninsel ist ein schöner Fixpunkt, an dem sich Segler bei den Schlägen im Toronischen Golf orientieren können.

Gegenüber von Neos Marmaras liegt die Insel Kelyfos. Aufgrund ihrer Form wird sie schlicht Schildkröteninsel genannt. Sie ist ein wahres Naturwunder. Mit Pinien und Olivenbäumen bewachsen bietet sie einigen Ziegen Heimat. Unter der Wasserlinie gibt es Höhlen und Felsnischen, in denen Oktopusse, Muränen und etliche andere Meeresbewohner leben, weshalb das Eiland bei Tauchern sehr beliebt ist. Auch Schnorchler kommen hier auf ihre Kosten: es gibt Korallen, Seeanemonen, Skorpionfische und etliches mehr zu bestaunen.
Geankert werden darf in der Bucht auf der Westseite, wo sich auch die „diving bay“ befindet.

Wiederum nicht unweit von Neos Marmaras bzw. Keylos liegt der eingangs erwähnte Porto Carras. Die Marina bietet Versorgungsmöglichkeiten. Das Umfeld ist durch das unsagbar hässliche, riesige Beton-Ferienressort geprägt. Segler sollten sich lieber in eine der kleinen Buchten vor Anker legen, deren kristallklares Wasser und beschauliche Ruhe zum Verweilen, Schwimmen und Relaxen einladen.

Glühend-roter Sonnenuntergang auf dem Meer. Davor ein kleines Fischerboot.
An der Westseite Sithonias genießen Segler regelmäßig spektakuläre Sonnenuntergänge. Unschlagbarer Vorteil gegenüber einem Aufenthalt in einer Hotelanlage.

Unser Tipp: In der Bucht von Tenuta Carras den Sonnenuntergang genießen. Mit Blick auf Kelyfos versinkt die Sonne am unverstellten Horizont in einem gigantischen Schauspiel aus Gelb-, Orange- und Rottönen. Ein sehr viel exklusiverer Platz als die überfüllte Aussichtsplattform von Parthenonas. Die Romantik wird perfekt, wenn – wie in unserem Fall – während des Sundowns am Horizont noch ein Rudel Delfine durchs Bild springt. Ein Moment für die Ewigkeit.

Alles kann, nichts muss

Die moderaten Windverhältnisse und kurze Entfernungen machen die Törnplanung insgesamt sehr entspannt. Ziele lassen sich auf dem Hin- oder Rückweg anlaufen, man kann kreuz und quer zwischen den Fingern einher segeln und findet immer eine hübsche Bucht oder einen kleinen Hafen. Wenn das nächste Etappenziel gleich um die Ecke liegt, kann man sich auch einfach dem Wind überlassen, ein paar kurs- und ziel-befreite Manöver fahren und voller Freude die Segeleigenschaften der Charteryacht komplett ausnutzen.

Blaue Sonnenschirme an einem leeren Strand vom Wasser aus betrachtet. Im Hintergrund grüne mediterrane Bewaldung.
Klassisches Bild der Landschaft Chalkidikis. Vor der Insel Spalathronesia liegt ein schöner Ankerplatz. Hier hat man einen schönen Rundumblick, zum Beispiel auf den gepflegten Strand und die mediterrane Bewaldung,

Die ideale Tageslokation, um nach ein paar herrlichen Segelstunden auszuspannen ist beispielsweise bei der Insel Spalathronesia. Ein idyllischer Badeplatz zum Schwimmen, Stand-up-Paddeln oder einfach bloß faulenzen. Sehr unterhaltsam ist es, das „Ballett der Kormorane“ zu beobachten: Im großen Schwarm treiben sie vor der Insel auf dem Wasser und tauchen gemeinsam zum Fischfang ab. Nach kurzer Zeit taucht der erste Vogel wieder auf und andere folgen in immer kürzeren Abständen wie Sprudelperlen, die an die Oberfläche streben.

An Land befindet sich ein kleiner, sehr (sehr) aufgeräumter Campingplatz mit einem sauberen kleinen Strand und einer kleinen Taverne. Sie haben erst am Abend geöffnet und eigentlich nur Küche für die Gäste und Dauercamper des Campingplatzes.
Für Charterurlauber ist diese „Exklusivität“ nicht weiter schlimm. Zum einen ist der Platz nur bei absolut ruhigen Verhältnissen zum Übernachten geeignet. Zum anderen wartet um die Ecke eines der besten Restaurants Sithonias: Die Panos Fish Tavern, nur wenige Fahrminuten von Spalathronesia entfernt. Hier gibt es einen kleinen Steg, an dem Yachten festmachen können. Allerdings weniger zum Übernachten. Er ist viel mehr „Kurzzeitparkplatz“ für Segel- und Motoryachten, die hier zum (späten) Mittagessen oder frühem Dinner anlegen und nach dem Mahl noch weiterfahren.

Panos Fish Tavern

Das Ambiente im Panos mutet an ein hippes Szene-Lokal einer Großstadt an. Auf den ersten (wasserseitigen) etwas merkwürdig, da sich in direkter Umgebung keine Ortschaft befindet. Wohl aber einige, teils gehobene Ferienresorts, deren Gäste hierherkommen. Der Erfolg des Lokals hat zwei Gründe: Von hier aus hat man (wieder einmal) faszinierenden Blick auf den Sonnenuntergang, den Hotelgäste im Landesinneren im Gegensatz zu den Seglern nicht täglich genießen können.

 

Blick aus dem Lokal auf eine Bucht mit einem kleinen Anlegesteg. Im Hintergrund ankert eine Yacht. Die Sonne geht gerade unter.
Der schöne Blick über die Bucht im Sonnenuntergang hat Panos Fish Tavern zu einem sehr beliebten Lokal gemacht. Die Küche und der Service sind ausgezeichnet. Hier zu ankern und einzukehren lohnt sich.

Der zweite Grund ist die exzellente Küche und ein äußert professioneller Service. In die ursprünglich kleine Taverne kamen mit Ausbau der Ferienressorts auch immer mehr Gäste. Raum, Ansprüche, Speisen und Qualität sind mit der zunehmenden Gästezahl ebenfalls gestiegen und das Restaurant konnte in allem mitwachsen. Das macht Panos Fish Tavern zu einem der besten Lokale an Sithonias Westseite.

Unser Tipp: Wer die Köstlichkeiten und Atmosphäre der Taverne ausgiebig genießen will, sollte hier ankern und übernachten. Das Restaurant ist vorbildlich geführt, der Service ausgesprochen aufmerksam und sehr flink und das Essen hervorragend. Damit rechtfertigen sich auch die gehobenen Priese. Vor allem, wenn man mit einbezieht, dass sie als Service für die Yachten den Steg in Schuss halten und – wie wir im Nachhinein erfuhren – auch einen Dinghy-Shuttle-Service anbieten.

Der Naturhafen Porto Koupho

Weiter im Süden von Sithonias Westseite liegt Porto Kouphu, einer der schönsten Naturhäfen des Mittelmeers. Ein idealer Anlaufpunkt für die erste Tagesetappe, falls man am Anreisetag nicht mehr aus Nikiti ausläuft. Mit der generell vormittags vorherrschenden Windrichtung aus Nord segelt man gemütlich an der abwechslungsreichen Küste von Sithonia entlang und kann den ein oder anderen vorgenannten Spot schonmal aus der Ferne beäugen und die Angel auswerfen.
In der nahezu rundum von Land umgebenen und damit bestens geschützten Bucht von Porto Koupho liegt man sicher wie in Abrahams Schoß. Die Kulisse der Einfahrt nach Porto ist sehr beeindruckend. Steile, rote Kliffs säumen die Bucht. An deren Fuß wechseln sich Felder und Pinienbäume ab, was dem gesamten Spot eine sehr ruhige, beschauliche Atmosphäre verleiht.

 

Segelyachten im Hafen von Porto Koupho in Sonnenuntergang. Im Hintergrund rotes Gestein und hügelige Wälder.
Porto Koupho ist eine schöner, sehr geschützter Naturhafen. Das Becken ist sehr weitläufig, so dass man hier mühelos einen guten Platz ergattert.

Der Name ist etwas irreführend. Porto Koupho ist weniger ein echter Hafen, sondern in erster Linie eine Ankerbucht mit zwei Stegen, an denen das Anlegen für größere Yachten schwierig ist. Da nur wenige Touristen nach Porto Koupho kommen, ist die Versorgungslage recht dünn. Es gibt einen kleinen Mini-Market und einige kleine Tavernen, für diejenigen, die nicht an Bord kochen möchten.

Ankern ist in Porto Koupho die erste Wahl. Die weitläufige Bucht ist der ideale Platz, um in aller Ruhe anzukommen, bzw. durchzuhängen. Der Boden besteht aus Schlick und hält gut, wenn der Anker fest eingegraben ist.

Gut zu wissen: Bei ablandigen Starkwinden treten während der Ansteuerungen starke Fallböen ein.

 

Sithonias Ostseite

SUP am menschenleeren Strand geparkt.
Die Bucht von Vouvorou bietet Möglichkeiten für Wassersport sowie Einkehrmöglichkeiten an den Stränden.

Gleich der Norden der Ostseite Sithonias hat so viel zu bieten, dass man sich allein hier problemlos einige Tage aufhalten könnte. Sowohl die weitläufige Bucht von Vouvorou - benannt nach dem gleichnamigen Fischerdörfchen - als auch die vorgelagerte Inselgruppe ziehen Besucher mit ihrem karibischen Flair in den Bann: Der strahlend weiße Sand und das kristallklare Wasser lassen das Wasser in den flachen Buchten in einem stechend-leuchtenden Türkis erstrahlen. Sie sind nahezu perfekt für einen Badetag, den man mit ausgiebigem Stand-up-Paddeln zwischen den Einbuchtungen kombinieren kann.
Alternativ zum SUP sollte man unbedingt das Dinghy klarmachen und auf Erkundungstour gehen. Idealerweise mit Tauchermaske und Flossen. In den dutzenden Buchten liegen flache Riffe, in denen Korallen und verschiedenste Fischarten leben und das Schnorcheln lohnenswert machen. 

Diaporos ist die größte der neun Inseln. Sehr empfehlen können wir Kruitos Lagoon, in der man gut geschützt über Nacht ankern kann. Die Kryfto Bay sowie der auf der anderen Seite gelegene Saint Andreas Beach sind ebenfalls wunderschöner Ankerplätze.

 

Weite türkisblaue Bucht mit Strand und grünen Bäumen im Hintergrund.
Blue Lagoon ist ein herrlicher Badeplatz mit echtem karibischen Flair. Die Ausflugsbötchen sorgen für Unterhaltung.

Nahezu ein Muss für einen ausgedehnten Badestopp untertags ist die Blue Lagoon. Hier kommen wahres Südsee-Feeling auf, so schillernd türkis ist es hier. Für jeden Besucher Sithonias gehört die Blue Lagoon zum Highlight auf der Urlaubsagenda. Auch Segler sollten dieser in der Tat äußerst bemerkenswerten Bucht einen Besuch abstatten. Die Einfahrt ist für Yachten nur von Norden möglich. Da es sehr schnell flach wird, sollte das Ankermanöver langsam und mit Ausguck (auf Steine, Flachwasser und Badewannen-Kapitäne) gefahren werden.

Tretboot am Strand liegend. Im Hintergrund eine Segelyacht vor Anker und kleine Inseln.
Talgo Beach - gleich um die Ecke der Blu Lagoon - bietet gleich zwei erstklassige Ankerplätze. Einer davon mit Beachbar.

Doch auch die Festlandseite kann mit der faszinierenden Inselwelt um Diaporos durchaus mithalten und bietet zudem ausgezeichnete Gastronomie.

Hinter dem Inselchen Kalogriá – zu Deutsch: Nonne – liegen zwei wunderschöne Ankerbuchten. Am Talgo Beach gibt es zudem eine chillige Beach Bar. Ganztägig gibt es Drinks, Snacks und Musik.

Der ibizenkische Hippie-Style sorgt sofort für Tiefenentspannung und lädt zum Verweilen ein. Etwas Zeit sollte man auch mitbringen. Bei unserem Besuch war der Service sehr freundlich und zugewandt, jedoch sehr, sehr langsam. Aber in dem Ambiente mit der Aussicht ist das halb so wild.

Gut zu wissen: Der nordwestlich vom Talgo Beach gelegene Lagonisi Beach kann von großen Yachten nicht angefahren werden. Es liegen unzählige Unterwasserfelsen zwischen Kalogriá und Lagonisi, die nicht im GPS verzeichnet sind. Darum sollte zur Ansteuerung der Talgo Buchten Kalogriá an der Ostseite passiert werden.

Um die nördliche Huck von Lagonisi herum liegt die Marina Ormos Panagias. Der kleine Sporthafen hat 2024 nach längerer Pause den Betrieb wieder aufgenommen. Größere Yachten finden nur an den äußersten Stegen Platz, die noch nicht alle mit Wasser und Strom ausgestattet sind. Zum Glück ist es in diesem Revier ohnehin nicht überfüllt, sodass man unterkommen sollte, wenn es notwendig ist. Das Hafenpersonal ist zwar etwas umständlich, gleichzeitig aber furchtbar hilfsbereit und um eine Lösung bemüht. Alternativ kann man ganz entspannt gegenüber des Hafens ankern.

 

Yachten im Hafen von Marina Ormos Panagias im Sonnenuntergang.
Eine wirkliche Marina ist Ormos Panagias nicht. Falls kein Platz im Hafen verfügbar ist, kann man problemlos davor ankern.

How much is the fish

Zum Abendessen kommt hier nur ein einziges Lokal infrage: Aristos Fish Restaurant auf der gegenüberliegenden Seite der Hafenbucht. Nicht, weil es das einzige Lokal wäre, sondern weil es zu den besten der gesamten Halbinsel gehört.

Zwei Holzfische an einer weißen Holzwand. Darunter ein Schild , das den NAmen der Fische trägt.

Das Essen ist phantastisch (es gibt auch fisch-freie Gerichte), der Service freundlich, schnell und immer zu einem kleinen Scherz aufgelegt. Das Lokal selbst ist authentisch, liebevoll und mit vielen Details eingerichtet. Genauso wie die von einer schattenspendenden Pergola überdachte Terrasse, die mit hübschen Kunsthandwerk an den Holzwänden verziert ist. Auf schöne Weise werden die Gäste sehr anschaulich über Namen und Gestalt aller möglicher Fisch- und Krustentierarten aufgeklärt.
Alternativ gibt es die Gelegenheit direkt an der Wasserlinie samt Tisch und Stuhl im Sand zu sitzen und die Köstlichkeiten mit einem grandiosen Ausblick zu genießen.

Spezial-Transfer-Tipp: Um von der Marina aus auf die andere Seite der Bucht zu gelangen, fällt die Wahl üblicherweise auf ein Taxi. Wir konnten die Skipper vom „Zephyrus Boat Rental“ überzeugen, uns mit einem ihrer Motorboote hin- und zurück zu shuttlen. So kamen wir in den Genuss einer herrlichen Bootsfahrt in den Sonnenuntergang hinein und wurden stilvoll bis auf den Strand vor dem Restaurant gefahren.

Südsee-Feeling auch im Süden Sithonias

Aller Schönheit, Vielfalt und Abwechslung zum Trotz lohnt es sich, sich vom Nordosten Sithonias loszureißen und den Süden zu erkunden.

Der Kriaritsi-Beach beispielsweise im Südosten von Sithonia ist eine weitere großartige Gelegenheit in karibisches Feeling einzutauchen.

 

Blick auf einen Strand vom Bug eines Schiffes aus. Das Wasser ist sehr türkis. Im Vordergrund sieht man das eingerollte Vorsegel.
Kriaritsi-Beach bietet am Strand einige kleine Tavernen mit hübschem Blick auf die weite Bucht. Das türkisfarbene, saubere Wasser lädt zum Schwimmen ein.

Sehr empfehlenswert und gleich um die Ecke von Kriaritsi liegt die Bucht von Klimataria Beach. Das Wasser ist herrlich klar und türkisfarben. Am Strand gibt es einige kleine Tavernen, die Gäste mit authentischen griechischen Gerichten zu moderaten Preisen verwöhnen. Wir empfehlen die vom Wasser aus gesehen das ganz linke Lokal. Die Wirtin ist stets zu einem kleinen Schwatz mit den Gästen aufgelegt und streut dabei gern ihre liebenswert rudimentären Deutschkenntnisse ein.

Orthodoxer Osten: Athos

Ammouliani

Idyllisches Inselleben ist an der Westseite von Athos ebenfalls geboten: Ammouliani und die vorgelagerte Inselgruppe Drenia. Ammouliani ist abgeleitet von “Ammos”, griechisch für Sand. Der Name ist Programm, denn die Insel bietet mit die feinsandigsten Strände Griechenlands.

Die gottlob alles andere als überfüllt sind. Insbesondere die Buchten auf der Westseite wie beispielsweise Faka Beach sind nur Fuß oder eben mit dem Boot zu erreichen. Darum ist es hier herrlich beschaulich. Desgleichen in der Karagatsia Bucht. Hier gibt es auch kleine Imbissbude am Strand.

Auf der Ostseite von Ammouliani sind Vava Beach oder auch Megali empfehlenswert. Eine Bar bietet Agios Gregorios, wo es trotz des Beach Resorts recht ruhig ist.

Liegestühle am Strand mit Blick aufs Wasser. Im Hintergrund eine Segelyacht.
Ammouliani und Drenia bieten feinsandigsen Strände. Trotz Urlaubsressorts sind sie nicht überfüllt und es geht relativ ruhig und gelassen zu.

Gut zu wissen: Der Hafen von Ammouliani Dorf, wo auch die Fähre anlegt, ist Alykes auf der Westseite der Insel. Für Charteryachten ist es hier zu eng und zu flach, so dass sie nicht anlegen können. Der Fähranleger ist tabu. Das Anlegen am äußeren Hauptpier können wir nicht empfehlen, da sich unter Wasser viele Felsen befinden. Für einen kurzen Versorgungsstopp ist es aber durchaus möglich davor zu ankern und für die Einkäufe kurz mit dem Dinghy überzusetzen.

Drenia

Als Ankerplatz für die Drenia Inselgruppe empfehlen wir Drenia Beach, ein langgezogener Sandstrand mit zwei vorgelagerten Inseln. Am Drenia Beach gibt es mehrere Beachbars, die wir leider nicht testen konnten. Wir kamen Ende Mai einige Tage zu früh, da erst Anfang Juni für die Saison geöffnet wird.

Speerfisch von oben in türkisgrünem Wasser.
Einzigartiges Erlebnis. Speerfisch-Beobachtung am Strand. Der Speerfisch findet Futtergründe in Strandnähe und hat keine Scheu vor Menschen.

Entschädigend haben wir ein für uns bislang einzigartiges Highlight erlebt: Entlang des Strandes schwamm ein wunderschöner Speerfisch, den wir intensiv vom Strand und Stand-up-Paddel-Board aus beobachten konnten. Er schien dort Futtergründe gefunden zu haben, denn er hielt sich dort sehr lange seelenruhig auf und ab schwimmend auf. Im glasklaren Wasser konnten wir seine speerförmige Nase und den wendigen Körper sehr gut beobachten. Höhepunkt des Spektakels war, als der Räuber unter dem SUP der Autorin hindurchschwamm. Ein unglaubliches und unvergessliches Erlebnis.

Natur im Gleichgewicht: Neben dem Speerfisch haben uns oft Delfine begleitet und wir haben immer wieder große Fische springen sehen. Ein für uns gutes Zeichen, dass das Meer hier im Gleichgewicht ist. Die sehr gute Wasserqualität in den Buchten und bestätigt das außerdem.

Sightseeing um Athos

Eines hat man an der Ostseite Sithonias und natürlich um Ammouliani immer im Blick: die Halbinsel Athos mit dem majestätischen Berg an der Südspitze. Der Heilige Berg ist mit 2.033m der höchste Teil Chalkidikis. Seit 972 ist die Halbinsel größtenteils eine Mönchsrepublik, die weitgehend unabhängig von der griechischen Regierung ist. Dort leben auf rund zwanzig Klöstern verteilt 2.300 Mönche. Einreisen darf man nur mit Visum. Das Privileg ist einzig Männern vorbehalten. Dieses äußert umstrittene Gesetz der autonomen Republik reicht sogar noch weiter: Lediglich männliche Lebewesen haben Zutritt, damit kein weibliches Wesen vom Glanz der hier verehrten Maria ablenkt.

 

Kloster auf Athos vom Wasser aus fotografiert. Daneben ein Baukran. Im Hintergrund grüne Hügel.
Eine Sightseeing-Tour entlang der Küste von Athos bietet tolle Ausblicke auf die hügelige, grüne Halbinsel und ihre Klöster. Etliche sind über 1000 Jahre alt und dementsprechend sanierungsbedürftig, was die Mönchsrepublik in arge Geldnöte bringt.

Eine Fahrt entlang der Küste von Athos ist jedoch spektakulär und absolut lohnenswert. Gemischte Crews müssen nur ausreichend Abstand zur Küste halten. Die Klöster gehören zum UNESCO-Welterbe und sind teilweise über 1000 Jahre alt. Sie liegen malerisch an den Steilküsten und der Anblick von Weitem oder durch den Feldstecher ist faszinierend.

Etliche sind baufällig und müssen kostspielig saniert werden. Das bringt die Mönchsrepublik in große Geldnot. Eine Öffnung dem Tourismus gegenüber könnte sicher Abhilfe schaffen, doch an ihren Prinzipien halten sie hartnäckig fest.

Gut zu wissen: Segler, die das südliche Kap umrunden, sollten reichlich Abstand zum Berg halten, der aufgrund seiner Höhe hier schnell für schwierige Windverhältnisse sorgen kann. Bei Starkwind sollte das Kap aufgrund der gefährliche Fallböen ganz gemieden werden.

Je nach Törnroute, Wind und Gusto steuert man am Ende der Besichtigungstour die Insel Ammouliani oder eine Buchten in Drenia an. Alternativ setzt man über nach Sithonia, beispielsweise in einer der beiden bereits erwähnten Buchten Kriaritsi oder Klimataria Beach im Südosten des mittleren Fingers.

Wuseliger Westen: Kassandra

Kassandra ist der westliche Finger und gilt als der belebteste. Verwunderlich ist das nicht. Neben Olivenbäumen, Pinienwäldern und unendlichen Weizenfeldern reihen sich hier traumhafte Strände aneinander. Zum Ankern eignen sich die weitläufigen Strandabschnitte in erster Linie nur als Badestopp. Man liegt hier überall recht ungeschützt. Der Westteil Chalkidikis ist wie eingangs erwähnt sehr flach. Nur im Süden Kassandras wird es etwas hügeliger und die Buchten geschützter.

 

Fischerboot vor einem Strand mit grüner Bewaldung im Hintergrund.
Ankermöglichkeiten zum Übernachten finden Segler im Süden Kassandras. Teilen müssen sie sie nur ab und zu mit einem Fischer.

Miraggio Marina, die zu einer Hotelanlage gehört, ist eine neue Marina im Südosten Kassandras. Hier können sich Charterurlauber mit Wasser und Treibstoff versorgen. Zwar gibt es auch Restaurants, jedoch wirkt die Marina sehr steril und versprüht wenig Charme. Die Saint Nikolas Bay an der Ostspitze ist eine schöne Alternative.

FAZIT

Weiter Strandabschnitt mit grünen Büschen, Liegestühlen und Sonnenschirmen.

In der „Karibik Griechenlands“ – wie Chalkidiki auch genannt wird – steht die Natur klar im Vordergrund, weshalb Segler das Privileg nutzen sollten, in den wunderschönen Buchten zu liegen. Auch eine Angel an Bord könnte der Crew selbst gefangenen Fisch zum Dinner bescheren. Landausflüge ins grüne Hinterland sind eine schöne Abwechslung zum Bordleben und sehr lohnenswert.

Die Herausforderungen eines Chalkidiki-Törns

Glasklares, türkis-grünes Wasser in einer flachen Bucht. Im Hintergrund zwei kleine Inseln.
Die Plotter-Angaben im Revier Chalkidiki sind nicht immer genau. Vor allem in Insel- und Küstennähe sollten Segler langsam und mit Ausguck fahren, um keine nicht-eingezeichneten Unterwasserfelsen zu übersehen.

Das Kartenmaterial des GPS-Plotters ist nicht sehr detailliert. Teils stimmen die Tiefen nicht und Felsen sind nicht markiert. Beim Ankern sollten Einfahrt in die Bucht und Annäherung an den Ankerplatz sehr umsichtig und langsam erfolgen. Zu empfehlen ist ein zusätzlicher Ausguck, um nicht kartografierte Unterwasserfelsen frühzeitig zu entdecken.

Gleiches gilt für Durchfahrten zwischen den Inseln, insbesondere um Ammouliani. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Inseln und Eilande umfahren werden.
Muringfelder gibt es so gut wie keine. Meist ankert man auf Sand, wo ein gut eingegrabener Anker sehr guten Halt findet.

Nicht nur um den Berg Athos herum ist Vorsicht geboten, sondern auch an den Kaps AK Akrathos und AK Pinnes. Hier kann die See sehr grob und ruppig werden.

Auf einen Blick

Karte Chalkidiki von Google Maps

Reiseziel: Chalkidiki ist das unbekannteste der acht griechischen Segelreviere. Für Segler bedeutet dies, dass sie abseits der Standardrouten ein wunderschönes Revier entdecken können. Die Infrastruktur ist dennoch sehr gut. Die Natur ist sehr grün, die Strände herrlich weiß und das Wasser schillernd türkis, weswegen Chalkidiki auch als die Karibik Griechenlands bezeichnet wird. 

Das Revier besticht durch kurze Distanzen und reichlich Abwechslung an Buchten und schönen Hafenstädtchen. Ausflüge ins Hinterland sind sehr zu empfehlen.

Währung: Euro

Zeitzone: OEZ/OESZ

Anreise: Mögliche Ausgangspunkte für die Yachtcharter ist Nikiti. Alternativ können wenige Schiffe ab Kavala gechartert werden. Flughafen ist Thessaloniki. Die Flugverbindungen von Deutschland in den Norden Griechenlands sind sehr gut. Die Flugzeit beträgt von München aus gut 2h. Zur Basis in Nikiti dauert es ca. 1h mit dem Auto. Albatross Yachting organisiert auf Anfrage den Flughafentransfer. Sehr zu empfehlen ist, das Angebot wahrzunehmen, einen Zwischenstopp beim Supermarkt einzulegen und die Proviantierung gleich auf dem Weg zur Marina zu erledigen. Eine Anreise per PKW ist ebenfalls möglich.

Klima und Reisezeit: Die Segelsaison in Chalkidiki dauert von Mai bis Oktober. Das ist auch gleichzeitig die beste Reisezeit. Es herrscht ein mediterranes Klima mit warmen, trockenen Sommern. Einige Strandlokale öffnen erst im Juni.

Wind und Wetter: Der gefürchtete Meltemi weht hier deutlich schwächer als im Süden. Standardgemäß aus Nordost bis Nord kommend erreicht er hier im Sommer eine Stärke von 2 bis 4 Bft. Manchmal lässt er sich tagelang gar nicht blicken. Dann können Segler bei moderaten thermischen Winden Segelfreude pur genießen. Im Frühjahr und Frühsommer kommt der Wind oft aus Südost und erreicht eine Stärke von 3 bis 4 Bft.

Gut zu wissen: Bei (richtungsunabhängigen) Starkwinden ist große Vorsicht in der Nähe von Athos geboten. Von dem hohen Berg fallen heftige Fallböen herab, die sehr gefährlich werden können.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

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