Die Liparischen Inseln
Wild romantisch im Norden Siziliens
Ein bizarres Küstenbild sowie tolle Strände machen das sonnenverwöhnte Sizilien zu einem wild-romantischen Reiseziel, bei dem auch die kulinarischen Freuden nicht zu kurz kommen. Und: Ab Februar grünt und blüht es hier in voller Pracht. Bei Lufttemperaturen über 20 Grad kommen viele Urlauber bereits im April auf die größte Insel des Mittelmeeres, um den Sommer früh zu beginnen. Verlängern kann man ihn übrigens auch dort: bis in den November hinein liegen die Temperaturen von Luft und Wasser bei gut 20 Grad. Damit gehört Sizilien zu den ersten mediterranen Ferienzielen und ist auch sonst in vielerlei Hinsicht die Nummer eins: Größte Insel im Mittelmeer. Heimat des Ätna, Europas höchstem und einem der weltweit aktivsten Vulkane. Italiens erstes Meeresschutzgebiet liegt nördlich von Palermo auf Ustica. Doch so richtig schön wird jede Insel - auch die vorgelagerten Liparischen Inseln - für Segler erst vom Wasser aus.
Die sieben Liparischen Inseln - oder Aeolische Inseln nach dem Gott des Windes benannt - liegen zwischen 15 und 45 Seemeilen vor der Nordküste Siziliens im Tyrrhenischen Meer: Vulcano - Lipari - Salina - Filicudi - Alicudi - Panarea - Stromboli. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und wurden 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt, da „die vulkanischen Landschaften der Inseln klassische Gegenstände der fortdauernden Untersuchung der Vulkanologie weltweit darstellen." Heute ist der Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel der einzig ständig tätige Vulkan Europas. Der Vulkan Grande Fossa auf der Insel Vulcano ist schlummernd und damit sicher der gefährlichste Vulkan der Region.
Lipari
Lipari ist mit knapp 50 Quadratkilometern die größte der Inselgruppe und somit auf Namensgeberin für die alternative Bezeichnung: Liparische Inseln. Jedoch wohnt hier dem Mythos zufolge Aeolus, der Gott des Windes. Darum bevorzugen die Einheimischen die Bezeichnung Äolische Inseln.
In den Gewässern vor Lipari zu segeln ist traumhaft: Beeindruckende Berge, felsige Küsten und feine Strände. Z.B. liegt an der Nordseite des Haupthafens die Baia Monte Rosa: ein sehenswerter Strand mit weißem Sand und Bimsstein. Am wunderschönen Ankerplatz zwischen Le Formiche und Punta La Grotticelle kann man hervorragend schnorcheln. Doch bitte nur bei passendem Wind aufsuchen, sonst ist es dort nicht nur ungemütlich, sondern auch gefährlich.
Lohnender Landgang
Die größte Insel dieser Gruppe im Tyrrenischen Meer verfügt über eine Jahrtausende alte Geschichte, denn schon lange Zeit vor Christi Geburt ließen sich auf diesem wahrlich göttlichen Fleckchen Erde eine ganze Reihe verschiedenster Völker nieder: Mykener, Dorer, Römer sowie die Normannen im 11. Jahrhundert. Diese haben sich gleich mit der Kirche San Bartolomeo verewigt und eine Besichtigung lohnt sich alle mal. Genauso wie ein Aufstieg zu der hoch oben über dem Hafen thronenden Festung. Ein Abstecher zu den römischen Ruinen in der Nähe des Klosters über Sotto Monastero ist beeindruckend und lehrreich. Kultureller Hochgenuss ist der Besuch des archäologischen Museums mit seinen Ausstellungsstücken, Artefakten und Darstellungen, die die faszinierende Geschichte der Inseln erzählen.
Der größte Hafen der Äolischen Inseln ist Porto Lipari an der Ostseite der Insel. Hier gibt es verschiedene Yachthäfen mit Liegeplätzen und anderen Annehmlichkeiten für Yachties, sowie Kraftstoff und Wasser. In der Hauptstadt von Lipari locken zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Bars. Auf Lipari finden Sie aber auch noch vier weitere schmucke Dörfer, die Sie mit einem Motorroller ausgestattet über die Serpentinen cruisend herrlich italienisch erkunden können. Und - finalmente - das Essen in einem der zahlreichen und hervorragenden Restaurants solltet Ihr Euch auf gar keinen Fall entgehen lassen. Dolce vita at it´s best! Exquisit und exponiert zugleich ist beispielsweise da Fillipino, denn hier wird zum Gaumen- auch ein Augenschmaus geboten: die atemberaubende Aussicht über die komplette Bucht von Lipari.
Panarea
Beim Segeln vor Panarea sind Sie umgeben von der ganzen Pracht der bergigen, felsigen Äolischen Inseln, die wirken, als wäre die Zeit stehen geblieben. Obwohl die Insel nur knapp 3,5 Quadradkilometer groß ist, hat sie viel zu bieten: Eine ruhige und doch mondäne Atmosphäre und atemberaubende natürliche Schönheit. Doch nicht nur deshalb ist Panarea zu einer der beliebtesten Destinationen Europas geworden. Traumhafte Strände zum Schnorcheln, Schwimmen und Sonnenbaden wie z.B. La Spiaggetta locken die Reichen und Berühmten an, bevor Sie eines der vielen gehobenen Restaurants und Nachtclubs besuchen. Das Hauptdorf San Pietro liegt an der Ostseite der Insel. Nördlich davon liegt Ditella und südlich Drauto. Anlegeplätze gibt es am Pier in San Pietro oder vor dem Club Raja. Es stehen keine besonderen Versorgungsmöglichkeiten für Yachten zur Verfügung. Wenn der Wind von Osten weht (was am frühen Morgen oft der Fall ist), sind diese Piers unsicher. Östlich von Punta Millazzese gibt es einen wunderschönen Ankerplatz für die Nacht und einen ebenso schönen in Cala Junco. Manchmal gelten Einschränkungen für das Ankern. Also dies am besten mit dem Hafenmeister oder der örtlichen Touristeninformation vorm ankern klären.
Etwa zwei Seemeilen vor Panarea liegt der gigantische Fels von Basiluzzo. Er ist symbolisch für die vielen anderen, ähnlich auffälligen und für das Tyrrhenische Meer typischen Formationen. Die zerklüfteten Spitzen erstrecken sich in der Länge über etwa 480 Meter und ragen 150 Meter in die Höhe.
Bestechend ist das kristallklare Wasser. Es ist in der Tat so klar, dass man in der Nähe des alten römischen Piers, dem Anlegeplatz, nach unten schauen und eine untergegangene römische Schiffswerft sehen kann. Ein Weg führt zu den alten Ruinen oben auf der Insel. Die Aussicht erstreckt sich auf den ganzen Horizont und bietet einen atemberaubenden Blick.
Vulcano
Wer vor Vulcano segelt kann gar nicht andes als begeistert sein. Die Geschichte der Äolischen Inseln ist eine geologische: Im Jahr 183 v.Chr. wurde Vulcano von einem sehr starken Meeresausbruch erschüttert und Sturzfluten aus geschmolzener Lava und Stein ließen diese Insel entstehen. Vor etwas mehr als hundert Jahren brach der Vulcanello erneut aus. Die eigenartigen Basaltskulpturen, die dabei entstanden bezeichnen die Einheimischen mit dem Spitznamen "Tal der Monster". Die beiden Buchten von Vulcano Porto di Levante und Porto di Ponente sind, je nach Windrichtung, gute Ankerplätze.
An der Südseite der Insel zwischen Punta dei Porci und Porto Bandiera und zwischen Punto Monaco und Testa Grosso an der nordwestlichen Seite der Insel gibt es Buchten, die sich ausgezeichnet zum Schnorcheln und Schwimmen eignen. Der Spiaggia Sabbie Nere ist mit seinem schwarzen Sandstrand einer der besten Strände der Äolischen Inseln.
Auf Vulcano ist der Name Programm, denn hier lässt sich Vulkantätigkeit live erleben. bereits lange vor dem Anlanden macht sich Schwefelgeruch breit. Anlegen kann man in den nach Windrichtungen benannten Marinas von Porto Levante (38,41°N, 14,96°E) oder von Porto Ponente (38,42°N, 14,96°E) oder in den vorgelagerten Ankerbuchten und mit den Dinghi übersetzen. Ein Aufstieg auf den Vulcano della Fossa ist Muss und Highlight zugleich. In 400 Meter Höhe hat man einen phantastischen Rundumblick und zudem Einblick in der derzeit ruhenden Kraterschlund. Idealer Zeitpunkt, klar, zum Sonnenuntergang. Für den Aufstieg sollte eine gute Stunde eingeplant werden. Festes Schuhwerk ist zwingend erforderlich. Das Tragen eher älterer oder waschbedürftiger Kleidung ist empfehlenswert, denn Schwefelstaub und Schefeldampf setzen sich schnell fest. Wer mag, kann sich noch ein gesundes und verjüngendes Bad im Vulkan-Schlammteich gönnen. Außergewöhnlicher Spaß, der lange in Erinnerung bleibt. Der Schwefelgeruch wird sich trotz ausgiebigsten Duschens allerdings auch noch ein wenig halten.
Sporttauchbegeisterte in den Gewässern vor Lipari und Vulcano voll auf ihre Kosten. Dazu zählt auch La Franata dell'Arcipelago. Sie liegt in einem Kanal zwischen Lipari und Vulcano, in dem der Meeresboden langsam zu einem Plateau abfällt und dann abrupt endet, um den Blick auf ein Labyrinth vulkanischer Felsen freizugeben, die sich dort bei einem Erdrutsch vor etlichen Jahren angesammelt haben. Bei den Tauchzentren vor Ort könnt Ihr Tauchtouren für alle Schwierigkeitsgrade buchen.
Das Schnorcheln im klaren Wasser vor den vertikalen Felsen der beiden Inseln, die in die Tiefe tauchen, in den Meereshöhlen und vor den Stränden der Äolischen Inseln ist ein unvergessliches Erlebnis: hier gibt es einen einzigartigen Meeresboden, der über Jahrtausende hinweg von vulkanischer Aktivität geformt und geprägt wurde. Es finden sich weißer Bimssand und gewundener schwarzer Basalt in merkwürdigen Formen. Zwischen den unzähligen bunten Fischarten steigen Blasen aus heißem Gas aus Öffnungen im Boden auf. Das gibt es nicht oft zu sehen!
Salina
Der Name Salina ist abgeleitet von dem kleinen Salzsee am südöstlichen Ende der Insel. Früher war hier ein großes Salzwerk. Die Insel unterscheidet sich von den anderen Äolischen Inseln dadurch, dass ihre zahlreichen Wasserquellen den fruchtbaren vulkanischen Boden sehr positiv beeinflusst haben. Sie ist sehr grün. So gibt es hier unter anderem ausgedehnte Flächen mit Erdbeeren, Brombeeren und Kaktusfeigen. An den bergigen Hängen der drei erloschenen Vulkane wachsen mehr als 400 Arten an Pflanzen und Bäumen. Wunderschöne Ankerplätze, malerische Häfen und zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Bars in den drei Dörfern und fünf Örtchen machen das Segeln vor Salina zu einem tollen und entspannenden Erlebnis in einer grünen, mediterranen Umgebung. In Porto Santa Marina gibt es neben Kraftstoff und Wasser auch gute Ankerplätze. Rinella an der Südseite der Insel ist auch ein schöner und geschützter Ankerplatz. Auch hier hängt die Wahl des besten Ankerplatzes für die Nacht von der Windrichtung ab.
Aktivitäten
Salina ist mit knapp 26 Quadratkilometern die zweitgrößte Äolische Insel. Um die gewundenen Straßen zu entdecken und die fantastische Aussicht von den Gipfeln der Vulkane zu erleben, lohnt es sich, für eine Tour durchs Inselinnere ein Auto, Fahrrad oder einen Motorroller zu mieten. Auch Taxen und Busse sind verfügbar. Auf der gesamten Insel schlängeln sich Wanderwege in allen Schwierigkeitsgraden, von leicht bis schwer, durch das Landesinnere und entlang der traumhaften Strände. Pollara ist der spektakulärste Strand der Insel. Der italienische Regisseur Massimo Troisi hat drei Teile von "Der Postmann" hier gedreht.
Stromboli
Die vulkanische Insel Stromboli ist die am weitesten östlich gelegene Äolische Insel. Mit einer Fläche von knapp 13 Quadratkilometern wird sie fast vollständig dominiert von dem beinahe perfekten Vulkankegel des noch immer aktiven Serra Vancori. Geologische Aufzeichnungen geben an, dass der Vulkan seit etwa 2000 Jahren kleinere Ausbrüche hat. Bei einem Segelurlaub in Kalabrien ist eine geführte Tour zum Vulkan ein absolutes Muss. Der beeindruckende Vulkan ist mit seiner Erhebung von 924 Metern über dem Meeresspiegel natürlich das Hauptmerkmal von Stromboli, doch auf der Insel gibt es auch zwei charmante Dörfer, deren Erkundung ebenfalls Spaß macht. Die Piazza im Haupthafen von Ginostra ist mit den geweißten Geschäften und engen Straßen typisch für den Mittelmeerraum. Es gibt außerdem einige vorzügliche Restaurants. Stromboli ist bekannt für die hervorragende neapolitanische und sizilianische Küche, zu der auch traditionelle süße Cannoli gehören, ein süßes Gebäck, das Sie unbedingt probieren sollten, wenn Sie an Land gehen. Stromboli ist, genau wie die Insel Vulcano, ein beeindruckendes Meisterwerk der Natur.
Sie können tagsüber vor Ginostra ankern, jedoch nicht für die Nacht. Der bevorzugte Ankerplatz für die Nacht liegt südlich von Ginostra in Ficogrande. Das Wasser ist recht tief. Stellen Sie sicher, dass der Anker fest sitzt und dass Sie genügend Platz an der Ankerkette gelassen haben.
Anlegeplatz fürs Beiboot: In Ginostra sind Anlegeplätze für Beiboote vorhanden.
Aktivitäten
Ein Besuch von Stromboli ist erst komplett, wenn Sie auch eine geführte Tour zum Vulkan machen, um die beeindruckenden Naturgewalten in Aktion zu sehen. Rund um den Krater wirft Lava Blasen, der Dampf zischt und Rauch steigt auf. Etwa 30 Minuten zu Fuß von Ginostra entfernt befindet sich ein Observatorium, in dem Sie Serra Vancori bewundern und eine Mahlzeit in einem der hervorragenden Restaurants einnehmen können. Es gibt außerdem tolle schwarze Sandstrände, an denen man wunderbar schwimmen, schnorcheln und sonnenbaden kann, sowie Wanderwege. Es macht Spaß, durch die beiden Dörfer zu gehen und die Geschäfte zu durchstöbern, ein leckeres Essen zu genießen oder bei einem kühlen Drink in einer der Bars zu entspannen.
Einrichtungen
Es stehen keine besonderen Versorgungsmöglichkeiten für Yachten zur Verfügung.
Extra-Tipps
Homer war überzeugt, dass hier der Gott des Windes Aeolus wohnt und die Inselgruppe trägt zurecht ihren Namen. Grund genug, mehr als sonst auf die vorherrschende Windrichtung zu achten. Sogar feste Liegeplätze sind nicht für alle Windrichtungen geeignet. Die Grafiken helfenIhnen, die geeigneten Plätze für jede Windrichtung anzusteuern. Und die ungeeigneten zu meiden.
So liegen Sie nicht nur richtig, sondern sicher.
Auf einen Blick
Reiseziel: Die Liparischen oder auch Aeolischen Inseln liegen nördlich von Sizilien. Europaweit ist dies die aktivste Vulkanregion.
Währung: Euro
Zeitzone: MEZ/MESZ
Anreise: Ausgangspunkt ist Sizilien. Es gibt drei Flughäfen: Catania, Palermo und Vincenzo Florio Trapani Birgi. Charterstützpunkte gibt es in Portorosa, Palermo, Sant' Agata di Militello, Marsala und Capo d´Orlando.
Klima und Reisezeit: Der sizilianische Sommer dauert von Ende Mai bis Oktober. Die Hochsaison Juli und August ist jedoch sehr heiß. Dann klettern die Temperaturen nicht selten weit über 30 Grad Celsius und sogar das Wasser erreicht warme 26 Grad. Ideal sind April/Mai sowie September und Oktober.
Wind: Der Wind gehört hier zum Namen, darum ist Windstille eher selten. Im April kann es durchaus sportliche Windverhältnisse geben, die übrigen Monate - abgesehen von den Wintermonaten - sind gute Segelbedingungen an der Tagesordnung. Beim Ankern und Festmachen dennoch auf die Windrichtungen und Liegeempfehlungen achten.
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