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Die Top-Spots im Segelrevier Seychellen

  geschrieben von Kerstin Neubauer

Buchtenbummeln im Indischen Ozean

Betrachtet man die Lage der Seychellen auf der Weltkarte, könnte neben Sehnsucht auch ein wenig Beklommenheit aufkommen. Gerade mal 455qm groß liegen sie gut 1.600km vor der ostafrikanischen Küste. Auf den ersten Blick keine Attribute, die für ein erschlossenen Segelrevier, mit guter Infrastruktur und überschaubaren Entfernungen sprechen. Fakt ist jedoch, dass das Segelrevier nicht nur sehr gut erschlossen, sondern auch sicher und relaxed zu besegeln ist. Das liegt u.a. daran, dass es hunderte von Stränden und potentiellen Ankerbuchten auf den Seychellen gibt.

Ankerbucht auf den Seychellen mit blau und türkisgrünem Wasser vor einer Palmeninsel
Oft grenzen an die Strände der Inseln Korallenriffe. Bei gutem Wetter ist die Abgrenzung klar durch die messerscharfe Trennlinie zwischen dunkelblauem und hell-türkisfarbenem Wasser zu erkennen.

Das macht eine Törnplanung äußerst entspannt. Wer hier Urlaub auf dem Schiff verbringt, macht das in der Regel nicht, um Meilen abzureißen, sondern unternimmt einen entspannten Urlaubstörn. Zumal es aufgrund der stabilen Windverhältnisse je nach Jahreszeit konstant aus Nordwest (Dezember bis März) respektive aus Südost (Mai bis Oktober) bläst, was die jeweilige Tagesetappe sehr vorhersagbar macht und man die dementsprechend passende Lee-Seite der gewählten Insel zum ankern wählt.

Strandbar mit Holzhockern, Holztischen und Sonnenschirmen am Strand von Port Launay (Seychellen)
An schönen Stränden gibt es auf den Seychellen oft Resorts, was die Versorgungslage an Land sehr komfortabel macht und einen frischen Cocktail zum Sonnenuntergang sichert.

Sollte man dort von ungemütlichem Schwell überrascht werden (aufgrund der exponierten Lage im Indischen Ozean kommt das hier durchaus vor), liegt die nächste Bucht gleich um die Ecke. Die meisten Ankerplätze sind weitläufig, bieten auf sandigem Untergrund idealen Halt und sind kaum überfüllt, so dass es auch Ungeübten mühelos gelingt, einen guten Liegeplatz für einen Katamaran zu finden. Bleibt im Vorfeld nur zu wählen, wieviel Leben, Versorgung und Unterhaltung an Land gewünscht ist. Von belebten Stränden, kleinen Städtchen, Restaurants und Einkaufsstraßen bis hin zur absoluten Einsamkeit ist alles möglich.

Diese Eigenschaften machen die Seychellen zu einem absoluten Traum-Revier, das jeder Segler und Wasserurlauber einmal bereits haben sollte. Wir haben die Seychellen per Katamaran erkundet und stellen Ihnen die schönsten Ankerbuchten und Liegeplätze vor - Sie müssen nur noch aussuchen, in welcher Reihenfolge Sie sie aufsuchen möchten.

Gut zu wissen

Gebühren
In den Buchten der Nationalparks werden Gebühren erhoben, die oft auch mit Kreditkarte bezahlt werden können. Dafür ist das Betreten der Inseln auch gleich mit abgegolten.

Vorurteil Privatinseln
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass sich ein Törn auf den Seychellen nicht lohne, da es so viele Privatinseln gäbe und man nirgends ankern oder an Land könne. Dem ist nicht so. Zwar ist das Anlanden auf einigen Privatinseln kosten- und genehmigungspflichtig, aber das Ankern ist immer erlaubt und die Inseln dürfen grundsätzlich auch bis zur Baumgrenze betreten werden. Gänzlich Private und nicht zugängliche Inseln sind: North Island, Small Sister Island, Marianne Island, Denis Island, Fregate Island

Die Top-Spots der Seychellen

Holzschilder geben kluge Ratschläge auf Englisch, für ein besseres Miteinander.

 

Direkt in die besten Buchten der Hauptinseln eintauchen

Ausführliche Beschreibungen zu Häfen und Ankerplätzen im Segelrevier Seychellen

Mahé

Port Launay

Die malerische Bucht Port Launay liegt 1,5 Meilen südöstlich des Kap Mapoota und ist ein Juwel innerhalb des Morne Seychelles Nationalparks. Diese Bucht ist bekannt für ihren hervorragenden Rundumschutz vor Winden aus jeglicher Richtung. Eine Seltenheit auf den Seychellen, weshalb die geräumige Bucht auch der Spot für Langfahrtensegler ist.

Felsen im Wasser mit einem Kreuz auf der Spitze bei Sonnenuntergang
Port Launay ist eine Ausnahmebucht. Zentral gelegen, atemberaubende Naturkulisse, bester Ankergrund und hervorragender Rundumschutz. Letzteres eine Seltenheit auf den Seychellen.

Mit einem 1,5 km breiten Eingang, der im Südosten durch die Pointe de L'Escallier begrenzt wird, offenbart Port Launay ein faszinierendes geologisches Wunder: eine riesige, ins Meer führende Treppe, deren Stufen aus regelmäßig geschichteten, flachen Gesteinsplatten bestehen. Diese natürliche Schönheit lockt zahlreiche Yachten an, die im sandigen Untergrund der breiten Bucht ausgezeichneten Halt für den Anker finden.

Ein markantes Kreuz thront auf einem großen Felsen an der Südküste. Das umliegende Gelände ist gespickt mit gefährlichen Felsen. Nach weiträumiger Umfahrung der Felsformation finden Segler in der verborgenen Bucht tatsächlich einen sicheren „Hafen“. Geankert wird nahe einer der drei Bojen, etwas nördlich der Mitte der Bucht.

Ankerbucht mit vielen Yachten vor grünem Palmenhain auf türkisfarbenen Wasser
Bei Chartercrews und LAngzeitsegler ist Port Launay gleichermaßen beliebt. Die Bucht ist ein herrlicher Ankerplatz, der Strand bietet Auslauf und Wassersportaktivitäten vom Angelausflug bis zum SUP-Verleih.

Die Kulisse – die majestätischen Morne Seychellois, die östlich über das Wasser thronen und die steile braune Granittreppe des Pointe aux Anglais - ist atemberaubend. Die Bucht, umrahmt von einem langen Strand unter dem Schatten der Takamaka-Bäume, wird im Süden von einem großen Riffbogen abgeschlossen. Der Zugang zur Bucht ist nur über einen schmalen Pfad von Port Glaud aus möglich, was dazu beiträgt, dass dieser Ort seine unberührte Wildheit bewahrt hat.

Die Badegäste am Strand sind Urlauber, die im angrenzenden Resort ihre Ferien verbringen. Untertags ist es hier verhältnismäßig belebt: Man kann SUPs und Kajaks leihen oder ein Boot für einen Angelausflug besteigen.
Chartercrews können sich am Abend in der Beachbar zu einem köstlichen Sundowner niederlassen.

TIPP: Ankern vor Therese Island

Gleich um die Ecke von Port Launay liegt Therese Island. Hier können Charterurlauber einem echten Robinson-Crusoe-Gefühl nachspüren. Zum Übernachten ist der Platz zu unruhig, doch tagsüber absolut einen Stop auf dem Weg zum nächsten Ankerplatz wert. Bei ruhigem Wasser (abhängig von der Strömungsrichtung) kann man bis zum Land schnorcheln und die Unterwasserwelt bestaunen.

Weißer Sandstrand mit helltürkisfarbenen Wasser und Palmen
Bei dem Zwischenstopp vor Therese Island kommt ein wenig Robinson Crusoe Gefühl auf. Die Ruhe und Stille sind ein absoluter Genuss.

An Land spaziert man ungestört über strahlend-weißen, pudrig-feinen Sand unter Palmen entlang. Am Rande laden die glattgeschliffenen Felsen zu einer kleinen Kletterpartie ein. Von der erhöhten Position hat man einen guten Ausblick auf den Strand und das blendende Türkis des Wassers.

Ankerplatz Baie Beau Vallon

Wer während seines Yachturlaubs auf den Seychellen einen stressfreien Ankerplatz mit reichlich Leben an Land sucht, ist in der Anse Baie Beau Vallon bestens aufgehoben. Die Bucht ist sehr, sehr weitläufig und bietet auch vielen Yachten problemlos ausreichend Platz zum Ankern auf feinem Sandgrund.

Bunt gemalte Hinweisschilder aus Holz an eine Palme genagelt
Die große Auswahl an Lokalitäten und Geschäften in vielen Buchten lassen Bedenken einer mangelnden Versorgungslage für Yachturlauber in den Seychellen schnell verschwinden.

Während des Südost-Monsuns liegt man hier bestens geschützt in einer Wassertiefe von 5 bis 15m und hat dazu noch einen Platz in der ersten Reihe, wenn atemberaubend schön die Sonne am Abend vor blutrotem Himmel im Meer versinkt.

Beau Vallon gehört zu den lebhaften Tourismuszentren auf Mahé. Hier pulsiert das Leben, bietet aber trotz der Menschenmengen eine entspannte Atmosphäre. Die Strandbars, Shops, Restaurants, Hotels, einer Tauchbasis und natürlich der traumhafte schier endlose Strand ziehen sowohl Touristen als auch Einheimische an, die tagsüber hier faulenzen, schwimmen oder Ball spielen. Nicht selten finden abends Feste am Lagerfeuer statt.

Abseits des Strandes befindet sich ein kleines touristisches Zentrum mit zahlreichen Bars, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. An den improvisiert anmutenden Ständen gibt es Fruchtsaft-Cocktails in allen Variationen: von frischen Kokosnüssen pur bis hin zu aufwendigen Cocktails mit lokalem Takamaka-Rum wird hier so ziemlich alles produziert, was mit einem Mixer aus den exotischen Früchten hergestellt werden kann.

Ankern vor der Île au Cerf

Nur gut 2,5 Seemeilen direkt gegenüber von Mahé liegt die gerade mal 1,3 Quadratkilometer große Île au Cerf. Ankommende Honeymooner haben es vom Flughafen nicht weit auf die Privatinsel, deren wenige, im Westen gelegene Resorts zu 100% auf Frischvermählte oder die, die es dort werden wollen, ausgerichtet zu sein scheint. Trotz der Nähe bildet das Eiland mit seiner Abgeschiedenheit und Ursprünglichkeit einen herrlichen Kontrast zur belebten Hauptinsel, weshalb Ruhesuchende und Naturliebhaber ebenfalls gerne hierher kommen.

Herz auf Felsen vor Palmen
Der Beliebtheit bei Honeymoonern haben es Yachturlauber die gute Infrastruktur und Versorgungslage zu verdanken.

Die Nähe kommt Yachturlaubern gleichermaßen zugute. Entweder, weil man nach dem Checkin in Eden Island noch wenigsten einen kurzen Schlag raus aus dem Hafen machen möchte oder nach dem Shopping Stop im Supermarkt einfach nur einen schönen Platz zum Ausruhen und Seele-baumeln-lassen sucht. Innerhalb weniger Minuten gelangt man von einer wuseligen Urlaubsinsel ins Paradies.

Die Entfernungen sind nicht weit. In der Regel kann man nach Ankunft noch in die nächstgelegene Bucht auslaufen.

Die in ein Riff eingebettete Insel ist ideal für einen Bade- und Schorchelstop. Hier gibt es sogar einen Schnorcheltrail von vier mit schwarzen Bojen gekennzeichneten Schnorchelspots. Mit dem Dinghy kann man vorsichtig über das glasklare Wasser gleiten und die die faszinierende Schönheit bewundern. Mit etwas Glück gleiten Wasserschildkröten und Mantas gut sichtbar über den flachen Grund.

Alternative: Ankern im Anne Marine Nationalpark

Eine weitere Option für den ersten Stopp nach Auslaufen aus Eden Island, ist der St. Anne Marinepark, mit seinen türkisfarben-schillerndem Wasser und farbenfrohen Riffen, die zum Schnorcheln einladen. Mit etwas Glück begegnen Sie über den großen Seegrasflächen auch grünen Meeresschildkröten oder Karettschildkröten.

Praslin

Am Steg befestigte Yachten in Baie debietet die Anlage in der Baie Sainte Anne nicht nur Chartermöglichkeiten. Gegen Voranmeldung gibt es für Gäste hier auch Liegeplätze St.Anne auf Praslin
In Baie des Sainte Anne bietet die Anlage nicht nur Chartermöglichkeiten. Gegen Voranmeldung gibt es für Gäste hier auch Liegeplätze

Baie des Sainte Anne

In der Baie des Sainte Anne befindet sich eine kleine, hafenähnliche Anlage mit wenigen Stegen. Hier betreibt Dream Yacht Charter seine Basis, von der aus Chartergäste starten können. Es ist eine Charterbasis mit Geschichte. Die Basis in der Baie des Sainte Anne ist die erste Basis, die Dream Yacht Gründer Loic Bennet 2000 eröffnete und damit den Startschuss zu einer unvergleichlichen Firmenentwicklung gab. Dream Yacht Charter gehört bis heute zu den größten Vercharteren weltweit.

Für Yachturlauber bietet die Anlage in der Baie Sainte Anne nicht nur Chartermöglichkeiten. Gegen Voranmeldung gibt es für Gäste hier auch Liegeplätze und sie ist die einzige Möglichkeit (abgesehen von Eden Island auf Mahé) unterwegs Wasser und Diesel zu bekommen. In 5-minütiger Entfernung befindet sich fußläufig ein winziger Mini-Market, in dem man sich mit dem Allernotwendigsten ausstatten kann. Wer nicht vorhat, seinen Urlaub in Askese zu verbringen, der sollte ab hier gen Mahé segeln, um sich in Eden Island zu proviantieren.

Ankerplatz Anse Lazio

Sowohl von der Île au Cerf als auch vom St.Anne Marine Nationalpark ist eine der berühmtesten Buchten der Seychellen eine herrliche Tagesetappe von ca. 18 Seemeilen entfernt: die Anse Lazio im Nordwesten von Praslin. Eingebettet im Herzen einer großen türkisfarbenen Bucht und gekrönt von puderfeinem weißen Sand wird Anse Lazio immer wieder zu den besten Stränden der Welt gekürt und ist auch bei Yachtcharterurlaubern äußerst beliebt.

Anse Lazio auf Praslin gehört z den bekanntesten Buchten. Sie ist vor allem bei Hochzeitsreisenden beliebt.

Bei Nordwestlichen Winden ist das Liegen hier allerdings unmöglich. Bei Südostmonsun hingegen liegt man hier herrlich geschützt und kann sogar über Nacht vor Anker bleiben. So bleibt mehr Zeit, um in aller Ruhe die Schorchelmöglichkeiten abzuschwimmen oder sich feinstem Sandstrand an Land die Füße zu vertreten oder zu relaxen.

Das Ankern ist in der weitläufigen Bucht ist völlig unkompliziert. Sie bietet einer Vielzahl an Yachten ausreichend Platz und der Sand ist ein gut haltender Ankergrund. Im Südteil ist allerdings Vorsicht geboten, da gibt es einige Felsen und Korallen.

Überhaupt sind die Ränder von Anse Lazio sehr felsig. Der wohl beste Schnorchelspot befindet sich am Nordufer, wo es besonders fisch- und korallenreich ist.

Einheimischer der Seychellen hält frisch gefangenen Fisch
Frischen Fisch gibt es in Hülle und Fülle auf den Seychellen. Wer nicht selbst angelt, der bekommt ihn in den meisten Restaurants gegrillt serviert.

Aber auch an Land hat die Anse Lazio einiges zu bieten. Da der Traumstrand natürlich auch bei Landurlaubern äußerts beliebt ist, gibt es vielfältige Verpflegungsmöglichkeiten. Vom authentischen Kokusnussgetränk bis hin zum Sternerestaurant (meist von Hochzeitsreisenden genutzt) wird jedem Geschmack Rechnung getragen.

Lassen Sie sich vom bunten Treiben untertags nicht irritieren. Am Abend und in der Nacht herrscht hier himmlische Ruhe.

GEHEIMTIPP: Wer es privat und abgeschieden mag, der sucht die idyllische Petit Anse Lazio auf, die separiert am Nordende der Hauptbucht liegt und mit dem Troubel auf dem Hauptstrand scheinbar nichts zu schaffen hat.

Ankerplatz Anse Volbert mit Stopp am Schnorchelspot vor Ile Sankt Pierre

Wie die Anse Lazio liegt auch die Anse Volbert im Norden von Praslin, allerdings auf der Ostseite, was sie bei westlichen Winden zu einer idealen Alternative zur berühmten Schwesternbucht macht.

Ebenfalls ist eine gewissen Ähnlichkeit mit Baie Beau Vallon auf Mahé nicht von der Hand zu weisen: eine riesige Ankerbucht vor einem schier endlos langen Sandstrand, dem 2,5 Kilometer langen Cote D´Or Beach. In zweiter Reihe befinden sich Tauchschulen, Hotels, Bars, Restaurants und Kunstgalerien. Wer nun vermutet, dass es hier hektisch und überfüllt sein, der irrt. Alles bewegt sich in gemächlichen Bahnen.

Weite Strände, Palmen und türkisfarbenen Wasser - diesen Blick teilen sich Yachties und Landurlauber gleichermaßen.

Ob der Fülle des Angebots erwartet man, dass irgendwann Menschenmassen auftauchen – was sie nicht tun. Meist frequentierter Ort ist das Café des Arts. Die Terrasse bietet eine malerische Aussicht auf die weite Bucht und die vorgelagerte Privatinsel. Bei Takamaka-Cocktail-Variationen kann man hier stimmungsvoll den Tag ausklingen lassen. Das angeschlossene Restaurant bietet exzellente kreolische Küche und einen liebevollen, zuvorkommenden Service. Auf der Bühne gibt es häufig Livemusik, zu der sich dann zu später Stunde auch wieder andere Gäste aus den umliegenden Hotels einfinden.

Vom Cafe des Arts haben Urlauber einen traumhaften Bklick über die gesamte Bucht. Bei Snacks oder einem ausgiebigen Abendessen kann man es hier sehr gut aushalten.

Geankert wird relativ weit draußen nordwestlich vor dem vorgelagerten Privatinselchen Chauve Sauris, das neben Concierge-Services seinen exklusiven Gäste zudem in jede Himmelsrichtung eine Terrasse bietet. Schon an der messerscharfen Kante zwischen dunkelblauem und türkisfarbenen Wasser ist zu erkennen, dass die Tiefen sich rapide ändern. Auf keinen Fall sollte zu dicht unter Land gefahren werden, denn hier liegen Korallen und Felsen. Diese müssen auch beim Dinghieren an den Strand beachtet werden.

Hin und wieder läuft an diesem exponierten Ankerplatz auch die Dünung hinein, wodurch die Überfahrt mit dem eigenen Dinghy zu einer abenteuerlichen Passage werden kann. In dem Fall lässt man das Schlauchboot am besten, wo es ist und lässt sich shuttlen. Über das Cafe des Arts bekommt man den Kontakt der Tauschulenbetreiber. Einer ist immer „im Dienst“ und gewillt gegen Entgelt Chartercrews mit dem hochmotorisierten Boot pünktlich und zuverlässig an Land und wieder zurück zu bringen.

ANEKDOTE: Uns wurde Jürgen als Shuttle-Fahrer vermittelt. Stereotypisch geprägt erwarteten wir einen europäischen Menschen. Es kam ein großer, freundlicher Einheimischer, zusammen mit seinem Kumpel. Unsere neugierige Nachfrage, wie er denn zu seinem deutschen Namen gekommen sei (wir mutmaßten deutsche Verwandtschaft), gab er lachend seine offensichtlich routinierte Antwort: „Mein Vater war Fan von Jürgen Klinsmann und nach diesem hat er mich genannt.“

 

TIPP: Schnorchelstopp vor Sankt Pierre

Die Schildkröteninseln Curieuse liegt im Nordosten von Praslin. In der Passage zwischen der Anse Volbert und Curieuse liegt das kleine idyllische Eiland St. Pierre. Eine Ansammlung aus den typisch rundgeschliffenen Felsen mit üppiger Vegetation. Was über der Wasserlinie schon spektakulär wirkt, wird von der Unterwasserwelt allerdings noch übertroffen. St. Pierre ist von einem farbenfrohen Korallenriff umgeben. Dem Schnorchler eröffnet sich ein Fenster mit Blick auf unzählige bunte Fische, Rochen und sogar Riffhaie (ganz friedlich). Ein Stopp gehört definitiv zu einem perfekten Segeltörn in den Seychellen!

St. Pierre ist ein fantastischer Schnorchelspot, den man bei Fahrten zwischen Curieuse und Praslin immer wieder passiert. Das hübsche Inselchen sieht dennoch jedes Mal anders aus.

Curieuse

Schildkröte im Nationalpark auf Curieuse kommt entgegen gelaufen.
Die Riesenschildkröten auf Curieuse sind sehr zutraulich und lieben es, gestreichelt zu werden. Wollen sie ihre Ruhe, drehen sie der Welt ihr Hinterteil zu.

Curieuse ist vor allem bekannt durch seine Schildkrötenfarm. Über 100 Exemplare können Besucher hier hautnah erleben und berühren. Zu einem gelungenen Landgang gehört der gut 2km lange Wanderpfad dazu, dessen Einstieg sich auf der Seite der Anse St. Jose befindet. Hier entrichten Gäste die Nationalparkgebühren (für das Schiff werde sie gleich mit abgerechnet) als Eintritt in den Nationalpark. Nach einer kurzen Einweisung, wie man sich den Tieren zu nähern habe, spaziert man gemütlich los. Der schmale Pfad windet sich bergauf, bergab, über Steine und Trampelpfade und schließlich einen Steg durch die wilde, ursprüngliche Botanik.

Für den Ausflug sind halbwegs feste Schuhe und ausreichend Flüssigkeit durchaus empfehlenswert.

Je nach Gehgeschwindigkeit erreicht man nach gut einer Dreiviertelstunde das Schildkrötengelände. Hier laufen die Schildkröten in allen Größen herum und lassen sich bereitwillig von den Touristen streicheln. Wollen sie ihre Ruhe haben, verkriechen sie sich zwischen den Steinen in ihren Panzer und drehen der Welt das Hinterteil zu.

 

Anse St. Jose

Hier befindet sich der Einstige für den Wanderpfad, über den man in zur Schildkrötenfarm gelangt. Teilweise ist der Weg mit einem Holzsteg ausgestattet, der über die Mangrovenbuchten durch den Urwald führt. Der übrige Weg ist ein Naturpfad, der sich bergauf, bergab durch Flora und Fauna schlängelt.

An diesem Ankerplatz man kann hier auch herrlich entspannt vor dem menschenleeren Strand liegen. Auch über Nacht, sofern Wind und Welle es zu lassen. Wird die Strömung zu stark und weht womöglich noch ein westlicher Wind, wird es hier schnell ungemütlich. Aber zum Glück ist die nächste Bucht nicht weit. In diesem Fall gleich um die Ecke: Laraie Bay.

Laraie Bay

Gleich hinter dem Strand der Laraie Bay befindet sich das Schildkrötengelände. Wer nicht wandern will oder kann, der kann auch von hier aus zur Schildkrötenfarm auf Curieuse übersetzen. Auch Familien mit kleinen Kindern, denen der Wanderpfad zu mühsam ist, liegen hier und nutzen den bequemen Direktzugang zu den Schildkröten.

Die Bucht ist weitläufig und bietet reichlich Platz. Die Bucht ist bei Yachturlaubern auch sehr beliebt und für seychelloise Verhältnisse sogar recht voll. Das liegt u.a. auch daran, dass es hier ein Bojenfeld gibt und man so die Möglichkeit hat, über Nacht mal an einer gut befestigten Boje anstatt vor Anker zu liegen.

La Digue

La Digue ist die kleinste der drei bewohnten Inseln der Inner Seychelles. Die gesamte Insel ist von einem knapp 4,5 Quadratkilometer großen Riff umgeben. Ein Fakt, der Land- und Strandbesuche zu einem besonderen Erlebnis macht, da sie hier das Wasser vor dem schneeweißen Stränden extrem klar ist und blendend-türkis schillert. Die Anse Source d´Argent gehört zu den bekanntesten Stränden der Welt – nicht zuletzt weil hier die Werbespots für Bacardi-Rum und Raffaelo gedreht wurden.

Bäckereischild Glorious Bakery auf La Dige
Die Glorious Bakery liegt versteckt in einem Hinterhof. Hier bekommt man neben Brot auch köstliche Snacks und süße Törtchen sowie Kaffeespezialitäten aus einer italienischen Siebträger-Maschine.

Yachturlauber liegen entweder nördlich der Hafeneinfahrt oder direkt in La Passe. Liegeplätze sind sehr beschränkt und obwohl es keinerlei Versorgung in Form von Wasser, Strom oder Diesel gibt, werden saftige Liegegebühren erhoben.

Wenn man das Schiff für einen ausgedehnten Tagesausflug und anschließendem Abendessen in einem der Restaurants länger verlässt, liegt man hier auf alle Fälle besser als außerhalb. Zudem kann man sich in den unmittelbar an den Hafen angrenzenden Geschäften mit Lebensmitteln ausstatten. Es gibt einen Supermarkt, eine kleine Markthalle für Obst und Gemüse, eine gute Backerei mit großer Auswahl an Brot, Kuchen und anderen Köstlichen (und einer original italienischen Kaffeemaschine!). Im hafennahen Zentrum befinden sich neben einigen Souvenir- und Feinkostgeschäften auch die ortsansässigen Fahrradverleiher. Denn La Digue erkundet man am besten mit dem Fahrrad. Die Verleiher fangen die Touristen von der Fähre oder dem Charterschiff gleich am Pier ab und preisen ihre Räder an. Allzu hoch sollte man seine Erwartungen an die Leihdrahtesel nicht hängen. Für eine gemütliche Radltour sind sie aber völlig ausreichend und meist mit einem praktischen Korb für die Ausflugs- und Strandtasche ausgestattet.
Die größte Herausforderung für Europäer besteht darin, sich auf den vorherrschenden Linksverkehr zu konzentrieren.

Empfehlung für den perfekten Tagesausflug auf La Digue

– inklusive Besuch des Raffaelo- und Bacardi-Rum-Strands

Auch wir haben während unseres Törns auf den Seychellen den Kat einen Tag stehen gelassen und einen ausgedehnten Tagesausflug über die Insel gemacht. Den Ablauf empfehlen wir gerne weiter:

Fahradfahrer auf La Digue zwischen Palmen
Eine Fahrradtour auf La Digue ist eine unterhaltsame Abwechslung zum Bordleben und bietet die Möglichkeit, verschiedenste Strände anzufahren.
  • Übernahme der Leihräder direkt beim Verleih hinter dem Fish Trap Restaurant.
  • Fahrt über die Insel in Richtung Südosten zur Grand Anse.
  • Strand erleben: spazieren gehen, staunen, baden (extra-Tipp: Von hier führt ein Fußweg von ca. einer Dreiviertelstunde zur paradiesischen und einsamen Anse Cocos).
  • In der angrenzenden Bar noch ein Erfrischungsgetränk nehmen, ehe es wieder zurück bergan geht. Aber halten Sie sich nicht zu lange auf, denn das Highlight der Tour - die Anse Source d´Argent - haben Sie noch vor sich.
  • Rückfahrt über dieselbe Straße, dann aber westlich halten Richtung ausgeschilderter Anse Source d´Argent.
  • Am Eingang zum L´Union Estate Park muss man eine Gebühr bezahlen und darf dann weiter fahren (der Park an sich ist recht unspektakulär).
  • Bis zum Ende durch fahren und die Räder auf dem großen Parkplatz bei den Crystal Kayaks abstellen.
  • Fußmarsch entlang der Anse Source d Árgent, zwischen imposanten Felsen und üppigen Palmen hindurch.
  • Verliebte machen ein Foto am Wedding Spot.
  • Nach ca. 45min gemütlichen Spaziergangs gelangt man ganz am Ende an die Robinson Crusoe Bar.
  • Hier verbringt man einen unvergesslichen Nachmittag mit baden, faulenzen und Cocktails aus frischen Früchten. Begleitet von dem stetigen Glückgefühl, sich definitiv im Paradies zu befinden und mit dem Bacardi Song als Ohrwurm im Kopf.
  • (Leider) Rechtzeitig aufbrechen, um noch bei Tageslicht wieder beim Fahrradverleih zu sein.
Bunte Strandbar in der Anse Source d´Argent (Seychellen)
Die Anse Source d´Árgent bietet neben einem herrlichen Sandstrand auch eine kultige Strandbar.

An Bord frisch machen und zum Abendessen in die Natural Bar Grill & Drinks aufbrechen. Wer rechtzeitig da ist, kann noch den Sonnenuntergang genießen. Hier gibt es fantastische Gerichte vom Grill, Fisch, Fleisch, Gemüse und schmackhafte Beilagen. Alles besteht aus Holz, was dem Restaurant ein sehr natürliches Ambiente verleiht

Grand Soer

Grand Soer liegt nördlich von Félicité und östlich von Praslin und Curieuse. Grand Soer bildet mit der von ihr westlich gelegenen Insel Petite Soeur die Sister Islands. Wie viele andere der Seychellen ist auch Grand Soer eine mit Urwald bewachsene Granitinsel.

Bunte Korallenfische unter Wasser
Die Unterwasserwelt ist wunderschön. Bei Schnorchelausflügen kann man die kunterbunten Fische und leuchtende Korallen bestaunen.

Zudem ist sie von Korallenriffen umgegeben, auf die man beim Ankern gut achtgeben muss, die aber dieser Insel eine Vielzahl traumhafter Schorchelspots beschert. Am Westufer gibt es zudem einen wunderschönen Sandstrand, mit feinstem pudrig-weichem Sand. Hier kann man westlich davon sehr gut auf sandigem Grund ankern und liegt bei Südostmonsun bestens geschützt.

EXTRATIPP: Idealerweise fährt man mit dem Dinghy bis zum Rand des Korallenriffs und macht es dort fest. Dann ist man sofort inmitten des bunten Getümmels Unterwasser. Das Bild vor der Maske besteht aus zahlreichen bunten Fischen, Oktopussen und sehr gut erhaltenen bunten Korallen. Ein Anblick, von dem man sich nur schwer lösen kann.

Wer einmal hier war, will eigentlich nie wieder weg. Tagsüber tummeln sich auch viele Strandtouristen an den Schnorchelplätzen, wie so oft ist es aber abends herrlich ruhig.

Grande Soeur ist in Privatbesitz, doch gegen eine Gebühr von 35 Euro darf man sie betreten. Zu bieten hat die Insel einen immergrünen Palmenhain, freilaufende Schildkröten und auf den Wegen kann man sich bei einem Spaziergang die Füße vertreten. Ob man dies angesichts der Schwierigkeit selbst anzulanden in Kauf nehmen möchte, muss jede Crew für sich entscheiden. Die Korallenriffe sind wie ein natürliches Wehr und je nach Wind und Welle ist eher davon abzuraten, es auf eigene Faust zu versuchen. Wer unbedingt den Landausflug machen möchte, kann sich auch von den örtlichen Touranbietern mitnehmen lassen. Die wissen ganz genau, wie sie die Gäste sicher an Land bringen.

Felicité & Marianne

Felicité gehört mit seinen Nachbarinseln Île Cocos, Les Soeurs und Marianne zu den so genannten “Satelliten-Inseln“ von La Digue. Sie befindet sich gut 3 sm von der Nordküste La Digues entfernt.

Ein gutes Tagesprogramm ist, ab La Digue los zu segeln, zu fischen, hier einen kurzen Zwischenstopp zum Baden, Schnorcheln und für eine geruhsame Mittagspause einzulegen, ehe es zurück nach La Digue oder weiter zu den Sister Islands geht.

Zu Ruhe kommen, die Aussicht genießen, die Seele baumeln lassen. Das sind drei Tagesordnungspunkte, die sich während des Urlaubs ständig wiederholen.

Man liegt wahrlich glückselig vor der traumhaften Kulisse des dicht mit Palmen bewaldeten Inselchens und springt von Bord direkt in eine bunte, lebhafte Unterwasserwelt. Von Marianne wird behauptet, die südlichen Gewässer gehörten zu den schönsten Tauchspots der Inner Seychellen. 

Silhouette

Aufgrund ihrer exponierten Lage im Nordwesten Mahés ist die Überfahrt nach Silhouette eine Tagesetappe, auf der es sich gut 15sm bis 20sm weit herrlich ausgedehnt segeln und fischen lässt. Silhouette ist zwar die drittgrößte Seychellen-Insel, jedoch auch die unerschlossenste und abgelegenste. So verwundert es nicht, wenn man auf der Südostseite in der Anse Lascars Beach wirklich ganz alleine vor Anker liegt. Historiker vermuten, dass die Araber bereits im 9. Jahrhundert diese Bucht als Basis für ihre Segelschiffe nutzen.

Die traumhaft schöne Anse Mondon ist ein weiteres attraktives Ziel. Die Badebucht befindet sich auf der Nordseite Silhouettes. Auf der Südwestseite bietet Grand Barbe einen weiteren schönen Ankerplatz.

Obwohl sich inmitten dieser Insel ein Luxusresort befindet, ist die Insel absolut natürlich und ursprünglich. Es gibt weder Straßen noch Autos (das Resort wird per Elektrowagen angefahren). Darum ist ein Landgang hier durchaus eine Überlegung wert. Silhouettes Inneres ist ein Nationalpark mit der reichsten Biodiversität im gesamten Indischen Ozean! Hier bieten sich gleich mehrere attraktive Wanderungen an, auf denen die Natur eingehend erkundet werden kann. Die alten Insel-Fußwege sind ideale Spazierstrecken.

Wer es sportlich mag, besteigt in Begleitung eines Führers den Mont Dauban, der mit seinen 740 m die zweithöchste Erhebung der Insel ist. Die Wanderung führt durch mystischen Nebelwald und endet mit einer atemberaubenden Aussicht vom Gipfel aus - vorausgesetzt, er ist nicht von einer dicken Wolke verhangen.

FUNFACT

Der Name Silhouette ist auf den Finanzminister Étienne de Silhouette zurückzuführen, nach dem die Franzosen die Insel 1771 benannten. Fortan waren die Franzosen eng mit der Historie der Insel verwoben. Allen voran die Familie Dauban, deren Namen man sehr häufig begegnet. Sie erwarb nach und nach die gesamte Insel und rodete den Urwald, um Plantagen mit Zimt, Vanille, Kaffee und insbesondere Kokosnüssen zu bewirtschaften. Heute sind die Plantagen nicht mehr in Betrieb.

Weitere Informationen zum Segelrevier Seychellen

Möchten Sie noch tiefer in das Revier der Seychellen eintauchen? Dann lesen Sie unbedingt unseren Artikel Segeln im Paradies. Hier fahren Sie, was das Besondere an diesem Inselstaat ist und warum sich ein Urlaub in den Seychellen immer lohnt.

Am Ende des Artikels erfahren Sie unter "Wissenswertes" auf welche nautischen Gegebenheiten in den Seychellen Sie sich einzustellen haben.