Bilderbuch-Revier British Virgin Islands
Genießerrevier voller Karibikmomente
Der herrliche Archipel der Britischen Jungferninseln (BVIs) inmitten des kristallklaren, türkis-blauen karibischen Meeres besteht aus mehr als 60 Inseln, Inselchen, Buchten und Feldformationen. Viele bewahren noch immer die faszinierende Naturschönheit, die seinerzeit bereits den Entdecker und Seefahrer Christoph Kolumbus schwer beeindruckte, als er sie vor mehr als 500 Jahren - im November 1493 auf seiner zweiten Reise nach Amerika - zum ersten Mal sah.
Er nannte sie Santa Úrsula y las Once Mil Vírgenes (St. Ursula und die elftausend Jungfrauen) nannte. Die BVIs liegen 95 Meilen östlich von Puerto Rico und nur wenige Meilen östlich ihres US-Pendants – den Amerikanischen Jungferninseln.

Die Hauptinseln sind Tortola, Virgin Gorda, Anegada und Jost Van Dyke. Jede Insel hat ihre eigenen Attraktionen, ihre eigene Geschichte und ihre eigene Atmosphäre, die diese Inseln zu etwas ganz Besonderem machen.
So eignet sich die White Bay auf Jost van Dyke hervorragend, um vor tropischer Bilderbuchkulisse vor Anker zu liegen, am schneeweißen Strand entlangzuschlendern und berühmten Strandbars wie der Soggy Dollar Bar edle Cocktails zu schlürfen.
Andere Ziele wie zum Beispiel der Sage Mountain auf Tortola laden mit ihren üppig-grünen Berglandschaften zu einer Wanderung ein. Schorchelplätze wie die Caves vor Norman Island, die Indians oder das Diamond Reef gegenüber von Marina Cay sind perfekt für ein ausgedehntes Bad inmitten kunterbunter Korallen und deren Bewohner.
Britische Jungferninseln – Segeln im Herzen der Karibik
„Anchor your heart in the Carribean“ empfiehlt das Empfangsschild auf Saba Rock und es gibt nichts, was Besuchern leichter fallen könnte. Es ist dieses „easy going“, das den BVI-Zauber ausmacht: line-of-sight-Sailing, mit reichlich Raum für individuelle Aktivitäten, innerhalb der Inseln vor wilden Atlantikwellen geschützte See, verlässliche Bedingungen, sichere Ankerplätze, feste Muringbojen und kleine Marinas. Luxus in Kombination mit lässigem Segler-Spirit und internationalem Flair, all das erwartet Yachturlauber auf einem Törn durch ein nahezu perfektes karibisches Revier.

Die beste Reisezeit für die Britischen Jungferninseln ist die Trockenzeit von Dezember bis Mai, wenn die Temperaturen angenehm sind und es wenig Regen gibt. Die Wassertemperatur ist dementsprechend - und weil die Wassertiefe mit durchschnittlich 30m recht gering ist - durchgehend im Badewannen-Modus. Der Höhepunkt der Hochsaison liegt zwischen Dezember und April, dann ist es auch am vollsten. Ein Fakt, der sich durch die unzähligen sehenswerten Spots, auf die sich Segler verteilen und ein cleveres Muringbojen-Prinzip schnell relativiert. Dazu weiter unten mehr.
Karibisches Inselhopping per Schiff
Um in die vielfältige Schönheit der Britischen Jungferninseln einzutauchen, ist es das Beste, die Region per Schiff zu erkunden. Wenn Sie von Insel zu Insel fahren, erleben Sie nicht nur jeden Tag eine neue Aussicht, Sie sammeln bereits unterwegs unvergleichliche Eindrücke an spektakulären Schnorchelspots, beim Fischfang oder dem herrlichen Freiheitsgefühl unter Segeln in den warmen Passatwinden. Die Highlights stehen sich quasi gegenseitig auf den Füßen. Es gibt kaum ein Revier auf der Welt, in dem die Dichte an tropischen Augenweiden, namhaften Locations und Must-sees dichter ist als hier.

Das Schöne: Die Distanzen sind absolut überschaubar, geplant wird von Tag zu Tag, manchmal auch einfach nur von Stunde zu Stunde; schließlich befinden sich hier jede Menge abwechslungsreiche Attraktionen in perfekter Balance aus Robinson-Gefühl und guter Infrastruktur.
Eine Reviercharakteristik, die von Bareboat-Skippern, die aus mediterranen Destinationen sehr viel weitere Strecken und umsichtige Planung gewohnt sind, sehr geschätzt wird.

Vieles ist in ein, zwei Stunden zu erreichen; selten werden mehr als 30 Seemeilen am Tag gesegelt. Selbst Anegada, die einzige Koralleninsel des Reviers mit atemberaubenden Sandstränden, die als „abseits gelegen“ beschrieben wird, ist innerhalb weniger Stunden unter Segeln zu erreichen. Wer die flache Koralleninsel ansteuert, taucht in eine idyllische Barcadi-Kulisse ein: endlose, palmengesäumte Strände, klarstes Wasser und vorzügliches Lobster-Dinner im Sand.
Ganz anders und doch im selben Revier: Der North Sound ist eingebettet in eine üppig grüne Vulkanlandschaft. Hier finden Sie fantastische Strände, erstklassige Wassersportmöglichkeiten wie Kitesurfen oder Kat-Segeln, fantastische Restaurants im Bitter End Yacht Club und natürlich berühmte Bars wie Saba Rock.
Variable Vielfalt und erstaunliche Sensationen
Dreh- und Angelpunkt ist Tortola, wo man in der Regel auf Beef Island per Flugzeug landet. Es gibt einige gute Charterbasen, mit Flotten aus eleganten Monohulls und komfortablen Katamaranen. Wer nicht selbst segelt und Bareboat chartert, für den gibt es die Alternative einer Skippered Charter oder gleich als voll umsorgte „Crewed“-Variante, bei der man mit dem eigenen 5-Sterne-Chalet unterwegs ist. Mehr dazu in unserem ausführlichen Bericht zu einer Crewed Charter in den BVIs.
Direkt vor der Haustür: der Sir-Francis-Drake-Channel. Eine Meerenge in den Britischen Jungferninseln (British Virgin Islands), die die Hauptinsel Tortola von den kleineren Inseln südlich davon trennt. Der Kanal ist DER Wasserweg für Segler, bietet er doch Zugang zu zahlreichen wunderschönen Ankerplätzen mit klingenden Namen:
- The Bight vor Norman Island,
- Great Harbour und White Bay auf Jost Van Dyke,
- das Inselduo Peter und Salt,
- Scrub Island und Marina Cay,
- dazu Virgin Gorda mit dem North Sound.

Der Kanal ist nach dem berühmten englischen Freibeuter und Entdecker Sir Francis Drake benannt, der im 16. Jahrhundert die Region erkundete. Zwar trieben in der Geschichte zahllose Piraten hier ihr Unwesen trieben, jedoch gehören die BVIs heute zu einer der sichersten Ferienregionen überhaupt, was u.a. dem britischen Einfluss zu verdanken ist.

Die BVIs gehören zum Vereinigten Königreich, sind aber eine eigenständige Inselgruppe in der Karibik und Teil der Kleinen Antillen. Die lokale Währung ist der US Dollar.
Für US-Amerikaner sind die BVIs eine ähnlich beliebte Ferienregion wie Mallorca für Deutsche. Die Amerikaner besuchen die BVIs bevorzugt zu Wasser. Die Dichte an Yachten ist extrem hoch. Statistiken zufolge gibt es auf den BVI mehr Schlafplätze auf Schiffen als in Hotels.
Die weltweite Beliebtheit sorgt für den einzigartigen Weltenbummler-Segel-Spirit, der über dem gesamten Revier liegt. Man kommt in jedem Fall mit Yachties aus der ganzen Welt zusammen. Spätestens in den Strandbars, in denen es üblich ist, ein T-Shirt, eine Fahne oder wenigstens einen Aufkleber zu hinterlassen, um das eigene Da-gewesen-sein zu markieren. Und gleichzeitig zu der uniquen und unnachahmbaren Deko beizutragen.
Kriminalität? Fehlanzeige.
Die Britischen Jungferninseln sind ein absolut sicheres Reiseziel. Kriminalität? Fehlanzeige. Die British Virgin Islands haben eine starke Volkswirtschaft, die mehr als 50% ihrer Wirtschaftskraft aus dem Finanzsektor bezieht. Der Lebensstandard in der Bevölkerung ist sehr hoch, was Neid und Missgunst gegenüber gut betuchten Urlaubern gar nicht erst aufkommen lässt.
Darüber hinaus hat es den Vorteil, dass die Standards sogar in kleinen, äußerlich einfachen Strandbars qualitativ hochwertig sind – wenngleich zum entsprechenden Preis. Keine Frage, ein Yachtcharterurlaub in den BVI ist dem gehobeneren Preissegment zuzuordnen. Im Gegenzug erleben Charterkunden einen Traumurlaub, voller Exotik, unaufgeregter Noblesse und zugleich relaxter Nonchalance in authentisch-karibischem Flair.

Welche Highlights erwarten Yachties auf den BVI?
Die Highlights reihen sich dicht an dicht. Zugegeben, echte Geheimtipps gibt es so gut wie keine auf den Britischen Jungferninseln. Dafür jede Menge Must-Sees, die einen Törn in den BVIs erst vollkommen machen. Wir stellen eine (mögliche) Top-ten vor:
1) Die etwas abseits gelegene, einzige Koralleninseln Anegada. Hier erwarten Sie endlose, weite Strände wie aus dem Drehbuch eines Bacardi-Spots. Am Abend ein vorzügliches Dinner im Potter´s by the Sea, wo die besten Hummergerichte der BVIs serviert werden.
2)] Saba Rock im North Sound. Gigantischer Gastro-Felsen mit einmaliger Atmosphäre und absoluter Eyecatcher.
3) The Baths auf Virgin Gorda bilden eine Kathedrale aus haushohen Granitblöcken und Lichtspalten, durch Sie hindurchwaten oder schnorcheln können oder kletternd besteigen. Eebenfalls ein Must: Der Nature Walk zur Devils Bay.

4) Ebenfalls im North Sound: Der wiederauferstandene Bitter End Yacht Club. Kleiner, feiner, aber mit derselben Mischung aus Wassersport- Eldorado, Segler-Spirit und Understatement.
5) Die edle Oil Nut Bay am Ostzipfel von Virgin Gorda. Nahezu eine Boutique-Marina mit Wohnzimmer-Atmosphäre und außergewöhnlichem Ambiente.
6) Jost van Dyke mit der berühmten Soggy Dollar Bar, wo man den legendären Painkiller am liebsten in nasser Badeshorts oder direkt im türkis-farbenen Wasser der White Bay mit Blick auf die Yachten schlürft.

7) The Bight auf Norman Island, wo auf dem legendären Kneipen- und Partyschiff „Willy T“ ausgelassene Stimmung herrscht, wenn Gäste johlend von Bord ins Wasser springen und am Abend die Musik aus den Boxen wummert.
8) Schnorchelstopp auf dem Weg zwischen Norman Island und Peter Island bei den „Indians“, die wie Felsnadeln aus dem Wasser ragen; im schimmernden Unterwassergarten aus Feuer-, Hirn- und Schwarzkorallen gleiten Sie schwerelos zwischen bunten Korallenfische, Riffhaien und Schildkröten dahin.

9) Robinson-Feeling pur auf den winzigen Sandinseln Sandy Cay und Sandy Spit. Bereits das Anlanden mit dem Dinghy ist etwas abenteuerlich. Das Gefühl, mitten auf einer winzigen Insel im Atlantik zu stehen, hinterlässt nachhaltigen Eindruck.
10) Scrub Island bietet die Gelegenheit, eine Auszeit vom Bordleben zu nehmen und sich im Resort einen Luxus-Tag zu gönnen. Pools, Restaurants, Fitness-Studio, Shops, Mini-Market. Alles in der Hafengebühr inkludiert.

Standardwerk auf Charteryachten ist der Cruising Guide. Ein sehr gelungener Törnführer, der das Cruisen durch die Virgin Islands phänomenal einfach macht. Er wird jährlich einem Update unterzogen, sodass sich auch mal Wegpunkte abseits der Main-Spots entdecken lassen. Um sich einzustimmen, zu informieren und unterwegs ist die Lektüre sehr zu empfehlen.
Nautisch absolut entspannt
Nautisch halten die BVIs wenig Herausforderungen bereit. Tidenhub? Kaum der Rede wert. Betonnung und Kartenbild? Vorbildlich. Grundsätzlich segelt man in den British Virgin Islands auf Sicht. Da bereits unter Fahrt die Aussicht auf die Inseln und Eilande wie Sandy Cay oder Sandy Spit unfassbar schön sind, ist es sehr vorteilhaft, dass das Navigieren in diesem Revier keine Tücken enthält, von denen der Skipper durch die vollendete Schönheit der Umgebung abgelenkt wird. Lediglich in Riffnähe und den Riff-Randzonen wie in der White Bay auf Jost van Dyke und auf dem Weg nach Anegada ist Konzentration gefragt.
UNSER TIPP:
In Riffnähe idealerweise mit der Sonne im Rücken navigieren, dann hat man ein klaren Blick aufs Wasser und das, was sich darin verbirgt.
Zum Tanken, Wasserbunkern, Eis auffüllen stehen Seglern ein gutes Dutzend Marinas und Servicestationen zur Verfügung. Stressfreier geht´s kaum.

Damit beantwortet sich auch eine häufig gestellte Frage: Ja, die BVIs sind auch für Segelneulinge absolut geeignet. Hier segelt es sich aufgrund der stabilen, vorhersagbaren Windverhältnisse, kurzer Wege und bester Infrastruktur wesentlich einfacher und sicherer als in manch einer Mittelmeer-Region. Anders ausgedrückt: Die British Virgin Islands sind das vielleicht stimmigste Einsteiger- und Genießerrevier in der Karibik. Den Grad der Sportlichkeit kann jede Crew ganz individuell bestimmen.
Die BVIs bieten beste Segelbedingungen

Meteorologisch kann es kaum bessere Bedingungen für einen Segeltörn geben. Meist bläst der Passat verlässlich mit 15 bis 20 Knoten aus östlichen Richtungen; in den „Christmas Winds“ von Dezember bis Februar auch schonmal mehr, wobei sportlich orientierte Crews voll auf ihre Kosten kommen. Luft und Wasser bewegen sich im Wohlfühlbereich um die 27 bis 29 Grad und bescheren Besuchern Badekleidung-Tshirt-Wetter rund um die Uhr.
In unseren Breiten wird die Karibik oft als Winterrevier angesehen, sie ist allerdings nahezu ein Ganzjahresrevier. Insbesondere im Sommer geht es dort sehr viel beschaulicher zu. Ideal für Menschen, die mehr Wert auf Ruhe und Abgeschiedenheit legen oder mit kleinen (Schul)Kindern unterwegs sind und eine entspannte Alternative zu überlaufenen Spots im Mittelmeer suchen. Nur während der Hurricanezeit im September/Oktober ist ein Urlaub hier ausgeschlossen. Mehr Details über die Gegebenheiten können Sie auf unserer Revierseite über die British Virgin Islands erfahren.
Praktisch, umweltschonend und sicher

Vor allem Amerikaner schätzen die Nähe und kurze Anreise in das paradiesische Revier. Das sorgt für den spürbaren internationalen Segler-Spirit in den BVI und insbesondere in der Hochsaison für eine gewisse Fülle.
Dennoch können Segler hier entspannt sein. Ankerbuchten sind meist sehr weitläufig, sodass sich stets ein guter Platz ergattern lässt. Zudem gibt es ein einfaches, aber gut funktionierendes System bei der Vergabe der Muringbojen.

Viele Buchten haben ausgelegte Bojenfelder. Ein Prinzip, das gleich dreifach gut ist: Es spart Stress, die Unterwasserwelt insbesondere in Riffnähe schont und den verfügbaren Raum ideal verteilt.
Grundsätzlich gilt die goldene Regel „first come, first served“(FCFS). Ca. 50% der verfügbare Bojen sind FCFS-Murings. Wer sicher sein will, reserviert seine Boje bequem per App BoatyBall im Voraus. BoatyBall unterscheidet preislich zwischen Reservable-Mooring (55 Dollar/Nacht) und FCFS-Moorings (40 Dollar/Nacht).
In Nationalparks wie vor The Baths oder an den herrlichen Schnorchelplätzen wie den Indians gibt es Tagesbojen, an denen man kostenlos für kurze Zeit liegen darf, jedoch nicht zum Übernachten bleiben.
Fazit - Permanentes "Nie-wieder-weg-Gefühl
Die British Virgin Islands sind das perfekte Revier für alle, die die Karibik von ihrer allerbesten Seite erleben wollen. Ob Einsteiger oder erfahrener Skipper, Genießer oder Aktivurlauber, Familien oder Gruppen aus Lieblingsmenschen fühlen sich gleichermaßen wohl. Hier treffen Luxus und Authentizität, Natur und Komfort, Partyleben und stille Buchten harmonisch aufeinander und lassen sich mühelos in einem Törn vereinen.

Dieses Komplettpaket zieht Segler aus aller Welt an und verleiht dem Revier ein nach wie vor gelassenen Segler-Spirit. Klar, in der Hochsaison ist es nirgendwo richtig leer. Allerdings machen die Vielzahl an Möglichkeiten und Variationen die British Virgin Islands zu einem der vollendetsten Reviere, in dem jeder sein ganz persönliches Paradies findet.
Hier jagt ein natürliches oder persönliches Highlight das andere. "Ich will hier nie wieder weg" ist das Dauer-Mantra, dass Yachtcharterurlauber den gesamten Törn begleitet und sich nach dem Törn in eine "Da-muss-ich-wieder-hin"-Maxime wandelt.