Ab in die Sommerfrische - Segeltörn auf der Ostsee
Backsteingotik, Badearchitektur und Boddengewässer
Die Yachtcharter im Corona-Jahr 2020 sieht für die allermeisten ganz anders aus, als sie (und wir) es sich vorstellt hatten. Der Urlaub am Mittelmeer ist ist für einige noch mit individuellen Unsicherheiten behaftet. Doch aufs Segeln müssen Sie dennoch nicht verzichten. Für den Urlaub im eigenen Land, haben wir Deutschen wahrlich einen Platz an der Sonne. Mit Orten von nahezu 2000 Sonnenstunden pro Jahr zählt eines der schönsten und abwechslungsreichsten Reviere Europas zu Deutschland: Die Ostsee. Die Ostseeküste ist die deutsche Urlaubsregion schlechthin. Poel statt Palma? Rügen statt Rovinji? Kreidefelsen statt Krk? Das Segelrevier der deutschen Ostsee ist keines falls nur irgendein Kompromiss. Hier badeten schon Kaiser und seit jeher fuhr die Prominenz - von Thomas Mann bis Udo Lindenberg - hierher in die Sommerfrische.
Im Mittelmeer ist Inselhopping unter Seglern ja sehr beliebt. Das Pendant auf der Ostsee ist das Ostseebad-Hopping. Insgesamt 51 gibt es. Machen Sie sich den Spaß und zählen Sie, wie viele Sie passieren. Flensburger Förde, Kieler Bucht, Fehmarn, Usedom, Rügen oder doch die Boddengewässer, die sich hinter der Hansestadt Rostock ausbreiten? Das Segelrevier der deutschen Ostsee ist so weitläufig und vielseitig, dass wir in gleich zwei Artikeln darüber berichten möchten. Im ersten Teil geht es an die westliche Ostsee. Teil zwei folgt hier und zeigt die schönsten Ecken der östlichen Ostsee auf.
TEIL 2: Die Östliche Ostsee
Die Küste Mecklenburg-Vorpommerns zählt neben Bayern zur beliebtesten Ferienregion Deutschlands. Nach der Wende hat es eine Weile gedauert, bis die (westdeutschen) Segler diese Seite der deutschen Ostsee kennen und lieben lernten. Die wenig verbaute und natur-schöne Küste von Wismar bis Usedom verfügt inzwischen über eine gute Infrastruktur, moderne Häfen und Marinas. Auch wenn es "nur" eine Küstenfahrt ist, so ist das Revier extrem vielseitig. Von einem anspruchsvollen Törn auf offener See bis hin zu gemütlichem Urlaubs-Segeln in den geschützten Boddengewässern ist alles möglich. Lange Distanzen zwischen den großen Häfen erfordern vorausschauende Planung. Ideal ist ohnehin, sich einen Abschnitt rauszuwählen und diesen reichlich auszukosten. Sie werden es nicht bereuen. Und sicher wieder kommen wollen.
Zwischen Wismar und Rostock
"Alter Schwede" - dieser Ausdruck passt sehr trefflich zu Wismar. Angesichts des wunderschönen Yachthafens und der historisch schon nahezu überfrachteten Stadt, kommt dem Besucher öfter ein Ausdruck des Staunens über die Lippen.
Als alte Hanse- und Handelsstadt war Wismar ein wichtiger Umschlagplatz für Waren von und nach Skandinavien, Russland und ins Baltikum. Der Stadtkern mit seinen entzückend-pittoresken alten Häusern ist malerisch. Der Markptplatz mit der "Wasserkunst" sticht besonders hervor. Genauso wie das Gebäude des "Alten Schweden".
Vor Wismar liegt die hübsche Insel Poel - Halbinsel strenggenommen, die man bei einem Ausflug von Bord per Fahrrad ideal erkunden kann. Wer hier anlandet, ist gleich an ganzes Stück entspannter. Ein Bummel über die autofreie Strandpromenade des hübsche Städtchen Timmendorf entschleunigt bereits nach wenigen Minuten.
EXTRA-TIPP: Poel ist eine Kultur-Insel. Im Café Frieda bspw. im Oertzenhof 4 in Kirchdorf finden regelmäßig Konzerte, Lesungen, Ausstellungen statt. Sich hier vor dem Urlaubsbeginn rechtzeitig Karten zu reservieren lohnt sich! Achja, hausgemachte Torten und Kuchen gibt es natürlich auch.
Ebenfalls einladend ist Kühlungsborn. Auf halbem Weg zwischen Poel und Warnemünde gelegen, gehört es zu den schönsten Ostseebädern und lädt zu einem Spaziergang ein. Die hochhausfreie Stadt punktet mit ihren architektonischen Besonderheiten. Die detailverliebten Villen und Hotels aus der Belle Epoque sind viel mehr als Baudenkmäler der berühmten Bäderarchitektur. Kein Haus gleicht dem anderen. Erker, Türmchen, Holzloggien, Balustraden, Balkone und Bogenfenster verzieren die prunkvollen und pittoresken Gebäude. Nach der Wende setzten die Kühlungsborner Stadtvertreter auf aufwendige Renovierungen der teils verfallenen Bausubstanz der alten Villen. Bis heute darf in dem hübschen Ostseebad kein Haus errichtet werden, das den höchsten Baum der Stadt überragt. Der Hafen in Kühlingsborn ist tipptop modern, es locken Restaurants und - wie es sich für ein Ostseebad gehört - ein herrlicher Sandstrand.
Die Marina Hohe Düne in Warnemünde ist der Hotspot in diesem Abschnitt. Sie ist ein Kontrast und eröffnet eine neue Dimension gegenüber den historischen Stadthäfen der Ostsee. Erstklassige Restaurants, 5-Sterne-Hotels, beste Ausstattung und jede Menge mondänes Flair. Aber als ganz normaler Yachtie liegen Sie hier ebenfalls ausgezeichnet und sind von Herzen willkommen. Zu verdanken haben wir all den Luxus der fehlgeschlagenen Bewerbung Leipzigs für die Olympischen Spiele 2012. Von einem Geheimtipp ist das Ostseebad Warnemünde weit entfernt, aber schon historisch gesehen ist Warnemünde ein Platz unter den schönsten Orten an der Ostseeküste nicht zu nehmen. 1817 entdeckten die ersten Badegäste von außerhalb Warnemünde als schönes Urlaubsziel. 1882 feierte hier der Strandkorb seine Premiere. Zu den Markenzeichen gehören neben dem 15 Kilometer langen Strand mit weichem, weißem Sand der runde, weiße Leuchtturm und der Teepott mit seiner markanten Dachkonstruktion.
Wie Wismar auch ist Rostock eine alte Hansestadt. Die Stadt hat den Sprung ins moderne Zeitalter geschafft und ist heute ein wichtiges Wirtschaftszentrum. Zudem ist sie Universitätsstadt. Sie galt lange als "Leuchte des Nordens", da sie mit Gründung der Universität 1419 die erste Hochschulstadt Nordeuropas war. Wenn Ihre Crew im Party-Modus ist, dann lassen Sie sie hier losziehen. Es gibt gut 50 Studentenkneipen, in denen man sich amüsieren kann.
Hiddensee
Klein, aber oho - das ist Hiddensee. Wer einfach nur 16km Sandstrand betrachten möchte, segelt westlich an Hiddensee vorbei und genießt die Aussicht. Wer die Insel erkunden und ein wenig Abenteuer erleben will, wagt sich auf die Ostseite. (Kleines) Wagnis deshalb, da man sich genau an die Fahrrinne halten muss, sonst wird es zu flach und man hängt im Sand fest. Der Motor sollte mitlaufen oder zuverlässig schnell anspringen, denn im Sommer herrscht hier reger Schiffsverkehr. Wer es wagt, der gewinnt. Bereits in den 20er und 30er Jahren reiste die Berliner Prominenz nach Hiddensee in die Sommerfrische. Thomas und Heinrich Mann zählen wohl zu den bekanntesten Besuchern. Die an ihrer schmalsten Stelle nur 240m breite Insel besticht durch Dünen, Marschland, feinen Sand und pittoreske Orte sowie die Häfen Neuendorf, Vitte, Marina Lange Orte oder Kloster.
Die Natur ist der Star der beliebten Insel. Freundliche Tupfen in der Landschaft sind lediglich die reetgedeckten Häuschen, Fischerdörfer und vereinzelte, verwunschene Wäldchen.
Vitte ist der Hauptort mit eigenem Hafen, der aber von den Fischern und Fährbetrieben voll in Beschlag genommen wird. Als Gast liegt man aber am besten in der modernen Marina Lange Ort. Der schönste Ort der Insel ist Kloster mit seinen Häusern aus der Jahrhundertwende. Im Hafen bekommt man nicht unbedingt einen Platz, aber von Vitte aus ist es ein Katzensprung zu dem idyllischen Örtchen.
Ein Ausflug ist Muss auf dieser Insel. Das wahrhaftige Highlight ist die Wanderung zum Dornbusch. So heißt der Leuchtturm an der Nordseite. Die Wanderpfade führen durch wunderschöne, strenggeschütze Naturschutzgebiete und am "Toten Kerl" - einem Bunker aus dem 2. Weltkrieg vorbei. Wenn dann der Leuchtturm erklommen ist, wird Ihnen die Luft wegbleiben. Nicht weil der Weg so beschwerlich war, sondern weil die Aussicht über die Ostsee bis hin zu den weißen Klippen von Mon in Dänemark wirklich jedem den Atem verschlägt.
Für die Erkundung der übrigen Insellandschaft sollten Sie sich ein Fahrrad nehmen. Das Radeln ist hier äußerst sicher. Statt Autos begegnen Ihnen lediglich Pferdewagen. Für uns Städter ist das schon ein unterhaltsamer Fakt. Lassen Sie sich von dem quirligen Touristengewusel untertags nicht irritieren. Es sind Tagestouristen, denn es gibt nur wenige Pensionen auf Hiddensee. Am Abend ist es wieder schön beschaulich und fast schon intim.
An der Ostseite gibt es auch zahlreiche Ankerplätze, wo Sie gut geschützt vor Wind aus West liegen. In den Häfen lässt sich sogar eine 8 aus West entspannt aussitzen. An der Westseite kann bei ruhigem Wetter tagsüber der Anker fallen. Dann den Blick gen Ostsee oder Sandstrand richten und die Seele einfach baumeln lassen.
Rügen
Mit einer Küstenlänge von 574 Kilometern bietet die größte Insel Deutschlands endlose Sand-, Natur- und Boddenstrände. Jeder Ort auf der Insel ist weniger als zehn Kilometer vom Wasser entfernt.
Spektakuläre Naturwunder
Im Nordosten der Insel Rügen gelegen, ist die Halbinsel Jasmund mit den dichten Wäldern und stillen Seen ein Naturparadies. Und nur hier gibt es die weltbekannten Kreidefelsen. Die weiß leuchtenden Felsen bestehen aus 70 Millionen Jahre alter Kreide. Sie erreichen die ihren Gipfel in dem 118 Meter hohen Königsstuhl. Vom Wasser aus sind sie bereits sehr imposant. Noch besser entdeckt man sie allerdings von oben an Land. Man kommt mit dem Bus oder mit dem Fahrrad hin und erlebt dann einen spektakulären Ausblick. So wie auf Casper David Friedrichs Gemälde der Kreidefelsen. Die Kreidelandschaft steht bereits seit 1929 unter Naturschutz. Die Buchenwälder der Stubnitz sind in ihrer Art einzigartig und gehören daher seit 2011 zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Badeparadies erster Güte
Das Seebad Sellin mit seiner architektonisch traumhaften Seebrücke und den Villen der prächtigen Wilhelmstraße muss man gesehen haben. Die „Perle Rügens“ beeindruckt mit 100-jähriger Bäderarchitektur, einem Stil-Mix aus Klassizismus, Historismus und Jugendstil, der trotz seiner vielfältigen Elemente – beispielsweise verspielte Schnitzereien auf Fassaden, Erkern, Balkonen und filigrane Veranden – einfach unverwechselbar ist. Zudem liegen mit Binz, Göhren und Baabe drei weitere der schönsten Ostseebäder auf Rügen. An 6 Stränden weht die Blaue Flagge, das internationale Gütesiegel für herausragende Strand- und Wasserqualität. Der große Fischbestand in den nahrungsreichen Bodden macht den Naturpark zum begehrten Angelrevier. 48 Fischarten tummeln sich in den Küstengewässern, darunter Blei, Plötze, Aal, Zander und Hecht.
Obgleich die Umrundung von Rügen eine Küstenfahrt ist, so befinden Sie sich auf offenem Gewässer und die Distanzen zwischen den Häfen sind sportlich. Der Blick auf das Wetter ist hier umso wichtiger. Ankerplätze gibt es kaum. Außer bei den Seebädern Baabe und Binz und diese sind reine Schönwetter-Plätze.
Die Häfen auf Rügen
- Stadthafen Sassnitz
- Marina Lauterbach
- Yachthafen Lohme
- Yachthafen Ralswiek
- Yachthafen Baabe
Usedom
Die Ostseeinsel Usedom in der pommerschen Bucht ist nach Rügen die zweitgrößte Insel Deutschlands.Die Tatsache, dass Usedom sowohl zu Deutschland als auch zu Polen gehört, ist einzigartig. 445 Quadratkilometer groß ist die Insel Usedom, 72 Quadratkilometer davon liegen auf polnischer Seite. Die Grenze zwischen Deutschland und Polen wurde 2007 für Fußgänger, Autofahrer und Radfahrer gänzlich eröffnet, nachdem 62 Jahre lang ein Schlagbaum die beiden Länder trennte.
Segler überqueren relativ unspektakulär die nasse Grenze, die zwischen dem Kleinen Haff und dem Stettiner Haff auf der polnischen Seite verläuft. Wichtig: Die Gastlandflagge setzen! Also einfach die polnische weiße-rote Nationale unter die Steuerbordsaling setzen. Darauf legen unsere Nachbarn großen Wert.
Usedom gilt als die deutsche Badeinsel schlechthin: bei über 40 Kilometern feinem, weißem Strand und der mit ca. 2000 Stunden längsten Sonnenscheindauer im ganzen Land ist das kein Wunder. Auch nicht, dass das Eiland zu den beliebtesten Urlaubszielen an der Ostsee gehört. Das liegt zudem an der Natur und an den Orten mit ihren prachtvollen Villen im Stil der Bäderarchitektur. Usedom ist ob seiner Kaiserbäder berühmt. Wer kennt sie nicht, Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, wo schon Könige übernachteten?
Die „Wilhelminische Bäderarchitektur“ des vorigen Jahrhunderts wirkt bis heute sehr mondän. Liebevoll erhalten und inzwischen restauriert, ergeben die weißen Villen entlang der Dünen ein prächtiges Bild. Das Seebad Zinnowitz, weiter westlich gelegen und ebenfalls bekannt für prachtvolle Villen, gilt als einer der schönsten Orte. Die Pracht erinnert an die Zeiten, in denen wohlhabende Menschen ihre Sommerfrische auf der Insel Usedom erbauen ließen. Heute sind die meisten der Villen Hotels oder Ferienwohnungen.
Im Norden der Insel Usedom schließlich liegen Karlshagen, Trassenheide und das schon erwähnte Zinnowitz, allesamt mit der Blauen Flagge für hervorragende Badequalität und besonderes Umweltmanagement ausgezeichnet.
Die Promenaden und Seebrücken, die Restaurants, Cafés und Geschäfte laden Sie zum Bummeln, Schlemmen und Shoppen ein. Dass sich seinerzeit viele Künstler die Ehre gaben ist ebenfalls bis heute spürbar.
An den meisten Stellen auf der Insel fällt der Strand sanft ab, nordwestlich von Bansin aber erhebt sich eine Steilküste, deren höchster Punkt der 54 Meter hohe Lange Berg ist.
Bernstein finden auf Usedom
Das Wetter auf Usedom ist zuverlässig, mit viel Regen muss man nicht rechnen. Allerdings sorgt der stetige Wind dafür, dass es auf der zweitgrößten deutschen Insel (nach Rügen) auch nur selten richtig heiß wird. Entsprechend erfrischend ist das Wasser der Ostsee.
Peenestrom, Swine und Stettiner Haff trennen Usedom vom Festland. Mit der Segelyacht gleitet man elegant an der Westseite Usedoms, dem Peenestrom, entlang. Von dort gelangt man ins breite Achterwasser und schließlich ins herrliche, feine Revier Kleines Haff. Usedom bietet Segelerlebnisse abseits von Touristentrubel. Gut geschützt und mit besten Liegemöglichkeiten perlenkettenartig aufgereiht sind Entspannung und Abwechslung zugleich geboten. Auf dem Rückweg "außen rum", kommen Segler sogar noch in den Genuss einer Hochseefahrt. Am Camminer Bodden ist die Ausfahrt etwas kniffelig und volle Aufmerksamkeit ist gefragt. Sie schängelt sich kurvenreich zwischen Flachs und Steinen hindurch. wenn man sich penibel an die Tonnen hält, ist es aber völlig ungefährlich.
Noch mehr Infos zur Ostsee?
Revierinformationen sowie einige Tipps erhalten Sie am Ende unseres Blogbeitrags zur westlichen Ostsee. Reinschauen lohnt sich!
Revierinfo Ostsee
Ohne nennenswerte Strömung und fast ohne Tidenhub macht es die Ostsee dem Urlaubssegler leicht. Anhaltender und starker NO-Wind kann den Wasserstand in der Lübecker Bucht um bis zu drei (!) Meter steigen lassen, bei SW-Wind fällt er dementsprechend. Dann können, gerade in Engen, auch erhebliche Strömungen auftreten.
In diesem Revier herrscht Berufsverkehr und dazu verkehren viele Hochgeschwindigkeitsfähren. Alle Fahrwasser und Hafeneinfahrten sind bestens gekennzeichnet. Ein Hochspannungsgleichstromkabel entlang der Mecklenburger Küste kann Magnetkompassfehlweisungen bis 60 Grad verursachen.
Zwischen Fehmarn, der Lübecker Bucht und der Mecklenburger Küste gibt es ein dichtes Netz an Häfen. Große Marinas wechseln sich mit kleinen Bootshäfen, Werftanlegern, Stadthäfen und liebevoll gepflegten Vereinshäfen ab. Im Vergleich zum Mittelmeer sind die Liegepreise moderat. Auch wenn in den Revierhandbüchern nur wenig über Ankerplätze geschrieben steht, sind Ankerstopps, auch für die Nacht, an vielen Stellen möglich.
Wissenswertes zur Yachtcharter Ostsee
Yachtcharter: Fehmarn, Heiligenhafen, Neustadt, Rostock – das Charterangebot rund um die Lübecker Bucht ist vielfältig. Katamarane gibt es so gut wie keine, für die sind, ebenso wie für die 50-Fuß-Klasse, viele der Liegeplätze zu klein. Ein Boot mit geringen Tiefgang ist anzuraten. Es kommt immer wieder zu Versandungen, so dass auf die Wassertiefen der Seekarten nicht zu 100% Verlass ist. Ein Schlauchboot ist an der Ostsee nicht zwingend notwendig, im Prinzip kann man jeden Abend im Hafen festmachen. Wer aber auch ankern möchte, sollte eines dabeihaben. Wenn nichts anderes vereinbart ist, werden Charterschiffe in der Ostsee in der Regel ohne Bettzeug, Bettwäsche und Handtücher angeboten.
Lizenzen: Neben dem Sportbootführerschein See ist sind auf der Ostsee eine Funklizenz und ein Pyroschein (kann meist auch durch Schnelleinweisung vor Ort erworben werden) erforderlich.
Betonnung: Die Fahrrinnen sind betonnt und sehr gut gekennzeichnet. Und hieran sollte man sich unbedingt halten. Es kommt in den flacheren Gewässern in Küstennähe immer wieder zu Versandungen, so dass die Tiefenangaben auf der Seekarte nicht immer stimmen müssen. Vorausschau und Umsicht sind hier besser als jede Karte.
Liegeplätze: Wenngleich es in der Ostsee nicht so hoch her geht, wie bspw. in Kroatien, so ist es in der Hochsaison nicht verkehrt, sich einen Liegeplatz vorab zu reservieren. Oft findet man aber auch ohne noch eine freie Box. Praktisch ist das Farbsystem, das sich hier an den Stegen etabliert hat. Rote Tafel bedeutet, der Platz ist belegt, grüne Tafel heißt, der Platz ist frei.
Extratipp Segeltörn Ostsee
Fischern begegnet man recht häufig auf der Ostsee und wie überall geht man ihnen am besten aus dem Weg. Hilfreich ist, die Markierung nochmal aufzufrischen: fischender Trawler, fischendes Fahrzeug, das nicht trawlt.
Ebenso die Brückensignale sollte man für die Durchfahrten bei Kiel, Lübeck oder der Schlei präsent haben.
Quelle: Törnführer Ostsee - Jan Werner im Delius Klasing Verlag
Schießübungen finden in der Hohwachter Bucht auch heute noch statt. In den Sperrgebieten ist der Aufenthakt verboten, in den Warngebieten, dann wenn Übungen stattfinden. Ist man dort unterwegs, muss man sich unbedingt über die geplanten Manöver informieren. Gemütlich ist das nicht. Es gibt viele, viele entspanntere Segelreviere auf der Ostsee.
Quelle: Törnführer Ostsee - Jan Werner im Delius Klasing Verlag
Auf einen Blick
Reiseziel: Die östliche deutsche Ostsee erstreckt sich von Wismar bis Usedom.
Währung: Euro
Zeitzone:MEZ/MESZ
Anreise: Mögliche Ausgangspunkte für die Yachtcharter sind Flensburg sowie Warnemünde/ Rostock, Rügen, Greifswald und Swinemünde. Flughafen Rostock-Laage. Anreise per PKW oder DB empfohlen.
Klima und Reisezeit: Die Segelsaison an der Ostsee dauert von Mai bis September. Die Hochsaison sind die Sommermonate Juni bis August, wenn auch die Tage sehr lang sind. Die Luft erreicht zwischen 20°C und 25°C an heißen Tagen werden auch mal die 30°C erreicht. Dann ist sogar Baden möglich. Mit 17°C wird hier im Juli und August die höchste Wassertemperatur in der Ostsee gemessen. Auch im Sommer kann es hier und da den ein oder anderen Schauer geben, wobei sich längere Regenphasen auf das Frühjahr und den Herbst beschränken, im Sommer ziehen die Schauer schnell wieder ab.
Wind: Im Sommer ist oft mit stabilen Hochdrucklagen und mäßigen Winden zu rechnen. Im Blick haben sollten man stets einen möglicher Weise aufkommenden Sturm. Echter Sturm tritt in den Sommermonaten in der Segelsaison nur sehr selten auf. Viel häufiger kommt es zu Starkwind von 6 bis 7 Beaufort mit stürmischen Böen z.B. in Gewitterfronten. Eine Starkwindwarnung in den Windvorhersagen ist deshalb ernst zu nehmen – sie bedeutet, dass in Böen Sturmstärke möglich ist.
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